German Pellets
Strafanzeige gegen German Pellets - Verdacht der veruntreuenden Unterschlagung
Das Wiener Factoring-Unternehmen MCF Commodities hat Strafanzeige gegen verantwortliche Mitarbeiter des insolventen Brennstoffherstellers German Pellets gestellt. Laut Staatsanwaltschaft Rostock soll sich der Schaden auf 27 Millionen Euro belaufen. Derzeit werde ein Anfangsverdacht auf veruntreuende Unterschlagung geprüft, berichtet die „WirtschaftsWoche“ unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.
Dem Vernehmen nach hat MCF Commodities der German Pellets Betriebskapital für die Produktion von Holzpellets zur Verfügung gestellt. Als Sicherheiten wurden Rohstoffe wie Holz oder fertige Holzpellets vereinbart, teilte das Wirtschaftsblatt vorab mit. Die Lagerung sollte durch German Pellets vor Ort erfolgen. Nun ließen die aktuellen finanziellen Schwierigkeiten von German Pellets die MFC jedoch aufhorchen. Bei einer Überprüfung der Lagerbestände sollen die Österreicher erhebliche Diskrepanzen zu den von German Pellets genannten Zahlen bemerkt haben. Laut „WirtschaftsWoche“ soll ein Informant aus dem Umfeld von German Pellets eine wesentliche Abweichung der Lagerbestände bestätigt haben.
Den Handel mit den Holzschnitzeln sollen German Pellets und MFC Commodities über die Zwischengesellschaft Global Pellets Trading organisiert haben, heißt es in dem Bericht weiter.
Hintergrund: Brennstoffhersteller German Pellets meldet Insolvenz an
Das Jahr begann für die Gläubiger von German Pellets mit einem Paukenschlag. Das Unternehmen bat darum, die Laufzeit einer Anleihe über 52 Millionen Euro, die eigentlich im April fällig wäre, um zwei Jahre zu verlängern (wallstreet:online berichtete). Die Kurse sämtlicher Anleihen stürzten daraufhin in die Tiefe. Die besagte Anleihe hat inzwischen über 90 Prozent ihres Werts eingebüßt. Am Dienstag dann die nächste Überraschung. Die für Mittwoch anberaumte Gläubigerversammlung, auf der die Laufzeitverlängerung beschlossen werden sollte, wurde überraschend abgesagt. Einen Grund nannte German Pellets in seiner Erklärung nicht (siehe hier).
Lesen Sie auch
Dann der nächste Paukenschlag: Am 10. Februar 2016 stellte der Brennstoffhersteller einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Schwerin. Für die vielen Tausend Anleger beginnt nun das große Zittern: Werden sie ihr Geld je wiedersehen? Auf dem Spiel stehen Anlegergelder in Höhe von insgesamt 760 Millionen Euro. Die Anleihen von German Pellets verloren nach der Absage der Gläubigerversammlung weiter dramatisch. Lesen Sie mehr: „Brennstoffhersteller pleite: Tausende Anleger bangen um ihr Geld: Wie geht es weiter bei German Pellets?“