Deutsche Börse – in der 1. Börsenliga mitspielen

Obwohl mehrere große Deals seit Anfang 2000 kläglich gescheitert sind, will die Deutsche Börse einen neuen Anlauf zur Übernahme der London Stock Exchange starten. Wie wir die Perspektiven eines Deals einschätzen, haben wir in dem Beitrag Deutsche Börse auf dem Weg ins weltweite Spitzen-Trio erläutert. Im zweiten Teil zeigen wir nun auf, wie es operativ bei der Deutschen Börse läuft und wie sich die Aktie weiter entwickeln könnte.

Wie gut das Geschäft bei der Deutschen Börse derzeit läuft, zeigen die Ergebnisse für 2015 eindrucksvoll: Im vergangenen Jahr hat der Konzern den Umsatz um 16 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro gesteigert. Das war der höchste Wert seit der Finanzkrise.

Bereinigt um Zukäufe bei der Tochter Eurex, sowie den Erwerb der restlichen Anteile am Indexanbieter Stoxx und dem Kauf der Devisenhandelsplattform 360T stand ein Plus von zehn Prozent zu Buche. Wachstumsmotor und der mit weitem Abstand wichtigste Ergebnislieferant ist die Terminböse Eurex, die rund 40 Prozent des operativen Gewinns des Konzerns beisteuert. Dabei werden vor allem Derivate auf europäische Aktienindizes und Anleihen, sowie auf Rohstoffe gehandelt.

Guter Ergebnisse erfreuen sich auch die Tochter Clearstream, die die Abwicklung, Verwaltung und Verwahrung von Wertpapieren übernimmt, sowie der Bereich Market Data + Services, der Wertpapierkurse in Echtzeit, sowie Informationsprodukte wie Aktienindizes und Referenzdaten zur Verfügung stellt.

Entsprechend nimmt die Bedeutung des Kassa-Handels auf der Handelsplattform Xetra ab. Der bereinigte operative Gewinn des Börsenbetreibers legte um 14 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro zu. Das entspricht einer Marge von beachtlichen 47,5 Prozent.

Anleger, die darauf setzen möchten, dass der Anstieg der Aktie der Deutschen Börse weitergeht, greifen zu dem Knock-Out-Bull mit der WKN CC6GYP. Falls die Aktie hingegen wieder in Richtung der 52-Wochen-Tiefs drehen sollte, sollte der Knock-Out-Bear mit der WKN VS599F gut laufen.

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Dividendenerhöhung und Ausblick senden starkes Signal

Deutsche Börse in Euro

Der neue Vorstandschef Carsten Kengeter erhöht die Dividende auf 2,25 Euro von 2,10 Euro und damit etwas stärker als Analysten erwartet hatten. Damit schüttet der Börsenbetreiber 55 Prozent des bereinigten Gewinns aus. Das liegt am oberen Rand der Ausschüttungspolitik der Gruppe von 40 bis 60 Prozent und sendet Investoren das Signal, dass der Firmenlenker mit einer anhaltend erfreulichen Geschäftsentwicklung rechnet.

Für 2016 stellt er ein Umsatzplus von fünf bis zehn Prozent in Aussicht, während der Gewinn um zehn bis 15 Prozent zulegen soll. Die angepeilten Wachstumsraten entsprechen damit den für den Zeitraum bis 2018 angepeilten durchschnittlichen Werten. „Bislang verläuft der Jahresauftakt vielversprechend“, sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer.

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Damit die erfreuliche Geschäftsentwicklung anhält, muss der Finanzmarkt allerdings mindestens seitwärts laufen, weil sich ansonsten Kunden wie Banken und Versicherungen beim Handel deutlich zurückhalten könnten, wodurch das Handelsvolumen bei der Deutschen Börse unter Druck kommen würde.

Mit einem 2016er-KGV von 16,5 ist die Aktie zwar nicht günstig. Allerdings überzeugt das Unternehmen mit einer hervorragenden Marge. Wegen der guten Geschäftsentwicklung und der Fusionsphantasie könnte das Papier daher allmählich nach oben tendieren.