Hedgefond-Darling? Anlage-Albtraum!
Im Selbstzerstörungsmodus: Hedgefonds verbrennen mit Valeant Milliarden Dollar
Damit hat er nicht gerechnet: Wo Hauptaktionär Bill Ackman im Frühling letzten Jahres noch mit riesigen Kursgewinnen bei Valeant spekuliert hat, sitzt er heute auf insgesamt zwei Milliarden US-Dollar Verlust. Er ist nicht der einzige Verlierer im Drama um die Machenschaften des kanadischen Pharmaunternehmens.
Nach den Enthüllungen um die betrügerischen Geschäftspraktiken von Valeant, stehen die Valeant-Investoren vor einem Scherbenhaufen. Das kanadische Pharmaunternehmen steht im Fokus mehrerer Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Massachusetts und New York sowie von der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) und sogar dem Kongress. Der heftige Kurseinbruch von rund 20 Prozent führte bei den Valeant-Anlegern allein über dieses Wochenende zu schmerzhaften Verlusten von insgesamt 1,25 Milliarden US-Dollar.
Valeant Pharmaceuticals - 5-Tages-Chart
Hauptleidtragende sind dabei vor allem diverse Hedgefonds, die sich in der Vergangenheit nur allzu gerne an Valeant beteiligten. Wie der „Business Insider“ berichtet, stand der Pharmariese bis dato auf Platz 26 der von Goldman Sachs geführten Liste über die wichtigsten Beteiligungen für Hedgefonds. Größter Aktionär der Skandalfirma ist Pershing Square Capital Management, dessen Gründer Bill Ackman noch vor zehn Monaten an einen glorreichen Aufstieg von Valeant geglaubt hatte.
Damals spekulierte er noch auf einen zukünftigen Aktienwert von 330 Dollar, sei das Unternehmen doch „chronisch unterbewertet“. Für ih schien Valeant eine "earlystage-Berkshire" (mehr dazu hier). Mit dem momentanen Stand von knapp 68 Dollar pro Aktie ist die Rechnung dann nicht so ganz aufgegangen. Bei einem Gesamtbestand von 21.591.122 Aktien hat Pershing Square seit dem Wochenende rund 321 Millionen Dollar verloren. Insgesamt sind Ackman durch sein Valeant-Investment sogar unglaubliche zwei Milliarden US-Dollar weggeflossen.
Auch andere Beteiligte, wie ValueAct Holdings oder Paulsen & Co. haben die Selbstzerstörung des skrupellosen Pharmakonzerns zu spüren bekommen. Im Herbst letzten Jahres kamen die Skandale um unverhältnismäßig hohe und moralisch äußerst fragwürdige Preissteigerungen verschiedener Medikamente ans Licht. Dazu wird Valeant der Bilanzfälschung in besonders kreativer Weise beschuldigt (Lesen Sie mehr dazu: „Spiderman-Crash! Wie der Superheld die Aktie eines Pharmaunternehmens abstürzen lässt“).