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    VW-Abgasaffäre  1802  0 Kommentare Neben Winterkorn auch Aufsichtsratschef Pötsch unter Druck - Drohen Milliardenforderungen?

    In der VW-Abgasaffäre gerät nun auch der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch in Erklärungsnöte. Nach einem Bericht von "BILD am SONNTAG" wurde Pötsch bereits am 8. September 2015 über die Betrugssoftware informiert. Bei der Sitzung des Konzernvorstandes unterrichtete  der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn seine Kollegen, dass der Autobauer gegenüber den US-Umweltbehörden einen sogenannten Defeat Device eingeräumt hatte. 

    Aktionärsschützer fordern Schadenersatz in Milliardenhöhe

    Als Finanzvorstand war Pötsch dafür verantwortlich, ob und wann der Konzern seine Aktionäre über Risiken informieren muss. Das Gesetz schreibt vor, dass bei kursrelevanten Ereignissen eine sogenannte Ad-hoc-Meldung veröffentlicht werden muss. Doch Pötsch schwieg dazu am 8. September und warnte nach BamS-Informationen nicht vor etwaigen Folgen. An der Sitzung nahm auch der damalige Porsche-Chef und heutige VW-Vorstandsvorsitzender Matthias Müller teil. Erst zwei Wochen später veröffentlichte VW eine Ad-hoc-Meldung. Aktionäre wollen den Autobauer nun auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagen (Siehe: Interne Dokumente aufgetaucht - Verstieß VW gegen Wertpapierhandelsgesetz?). Ein VW-Sprecher sagte der Zeitung: „Zu den Inhalten von Vorstandssitzungen äußert sich Volkswagen grundsätzlich nicht.“ (Lesen Sie hierzu auch: Puh, das kann teuer werden! Staranwalt fordert Milliarden für deutsche Dieselgate-Geschädigte.)

    Der Konzern veröffentlichte am Mittwoch eine ausführliche Pressemitteilung. Darin war auch die Information, dass Winterkorn bereits im Mai 2014 einen Hinweis auf einen Defeat Device erhalten hat. „Ob und inwieweit Herr Winterkorn von dieser Notiz damals Kenntnis genommen hat, ist nicht dokumentiert“, heißt es in der VW-Mitteilung.

    VW-Chef Winterkorn hatte Kenntnis vom Abgas-Problem

    Nach BamS-Informationen hat Winterkorn das Schriftstück sehr wohl gelesen. Das räumte er in seiner Vernehmung bei der US-Kanzlei Jones Day ein, die von VW mit der Aufklärung der Affäre beauftragt wurde. Winterkorn betonte, er habe seine Techniker gefragt, ob das Problem lösbar sei. Ihm sei versichert worden, das sei kein Problem.

    Im Dezember 2014 gab es einen Rückruf der betroffenen US-Autos. Daraufhin sei die Sache für Winterkorn erledigt gewesen, erklärte er gegenüber Jones Day. Weiter sagte er aus, er hätte seine Sorgfaltspflichten nicht verletzt. Diverse Gerichte in den USA und Europa werden in den nächsten Monaten entscheiden, ob Winterkorn richtig liegt.

    Winterkorn zeigte sich noch im September „fassungslos über die Trageweite“

    Winterkorn selbst erklärte Ende September, er sei fassungslos, dass Verfehlungen in dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren, als er vom Amt des Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG zurücktrat (siehe hier). Fassungslos vor allem deshalb, weil er von den Manipulationen nichts gewusst haben will. Er sei sich „keines Fehlverhaltens bewusst“, betonte Winterkorn.

    Beruflich endete der VW-Skandal für Martin Winterkorn bereits im Desaster. Doch nun könnte die Affäre um manipulierte Abgaswerte auch für ihn persönlich zur Tragödie werden. Ob er von den Manipulationen wusste oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Lesen Sie mehr: Schadensersatz, finanzieller Ruin ... Gefängnis? Für Martin Winterkorn wird es eng sowie: Martin Winterkorn vor finanziellem Ruin? Seine gesamte Existenz steht auf dem Spiel.




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