Volatilität liefert Renditechancen
Regelmäßige Leser auf Feingold Research wissen, dass die
Volatilität eines unseren liebsten “Werkzeuge” ist, um das Marktgeschehen einzuschätzen. Besonders für Antizykliker ist diese Maßzahl interessant. So auch zuletzt als der DAX auf 8.700 Punkte krachte. Am Markt machte sich Resignation breit und es schien für viele nur eine Frage der Zeit bis der DAX (charttechnische Analyse hier) auf 8.000 Punkte durchgereicht wird. Wenn man sich
jedoch den VDAX-New anschaute, konnte man zumindest mit einer kurzfristigen Erholung rechnen. Die Volatilität war zu diesem Zeitpunkt nämlich ausgesprochen hoch. Man kann die Volatilität auch
direkt in Investments umsetzen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor…
Ein Volatilitätsindex misst die implizite Volatilität eines Börsenindex, also dessen aktuell von den Marktteilnehmern für einen gewissen Zeitraum in der Zukunft erwartete Schwankungsintensität. So
misst der VDAX-NEW (Chart hier) die implizite Volatilität des DAX für die nächsten 30 Tage. Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Indexstände üblicherweise in
annualisierter Form notiert, d.h. beim VDAX-NEW wird die für 30 Tage ermittelte implizite Volatilität auf ein Jahr hochgerechnet. Volatilitätsindizes auf Aktienindizes sind in der Regel negativ mit
den ihnen zu Grunde liegenden Basiswerten korreliert.
Ein hoher Volatilitätsindexstand weist auf einen unruhigen Markt hin, niedrige Werte lassen eine Entwicklung ohne starke Kursschwankungen erwarten. Über die Richtung der Änderung, also steigende oder sinkende Kurse, gibt der Indexstand grundsätzlich zwar keinen Aufschluss, allerdings wurden die historisch höchsten Indexstände auf den Höhepunkten von Krisen erzielt. Volatilitätsindizes werden daher auch als »Angstbarometer« bezeichnet. Sie streben in einem Mean-Reversion-Prozess immer wieder zu einem mittleren Indexstand zurück.
Etwas Statistik
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Bei Volatilitätsindizes wie VDAX-NEW, VSTOXX, VIX oder VSMI wird die implizite Volatilität des Basiswertes als Wurzel aus der erwarteten quadrierten Varianz eines speziellen Portfolios von realen, an Terminbörsen gehandelten Optionen auf den jeweiligen Aktienindex errechnet. Damit sind die Indizes replizierbar, was die Entwicklung von Derivaten, die ihrerseits den Volatilitätsindex selbst als Basiswert haben, erleichtert. Volatilität kann damit als eigene Assetklasse handelbar gemacht werden.