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     3161  0 Kommentare Helikopter-Geld oder wenn der geldpolitische Wahnsinn die ultimative Dimension erreicht

    Frisch, fromm, fröhlich, frei! Das war das Motto von Turnvater Jahn, der sich die leibliche Ertüchtigung der Bevölkerung zum Ziel gesetzt hatte. Auch die Vorturner der EZB verfolgen dieses Motto: Mit geldpolitischen Leibesübungen soll die Euro-Konjunktur fit wie ein Turnschuh gemacht werden.
    Dabei scheut die EZB auch vor den unkonventionellsten Verrenkungen - für die man im normalen Sportleben zum Chiropraktiker gehen müsste - nicht zurück. In der Pressekonferenz nach der letzten Notenbanksitzung wurde ihr Präsident Draghi gefragt, was er von „Helikopter-Geld“ halte. Ein früherer Bundesbanker hätte angesichts dieser stabilitätsketzerischen Frage sofort Luftnot bekommen. Aber was antwortet der EZB-Chef auf seine charmant-entspannte Art: "Das ist ein sehr interessantes Konzept". Als er realisierte, was er da gerade gesagt hatte, versuchte er den Rückzug: „Die EZB habe sich noch nicht mit dem Konzept beschäftigt“. Für Entspannung sorgte dies nicht. Nein, die Verbindung von "interessant" und "noch nicht“ und eben nicht die vehemente Ablehnung haben die nachfolgende Diskussion über die Monetisierung via Hubschrauber erst eröffnet.

    Und bist du konjunkturell nicht willig, dann schenke ich dir Geld

    Bei der EZB muss die Enttäuschung, nein der Frust, wohl riesengroß sein, dass trotz negativer Leitzinsen und einer Überflutung der Eurozone mit Liquidität - als Vorgeschmack auf das Abschmelzen der Polkappen - die Euro-Konjunktur wie ein altes Auto nur schleppend anspringt. Aus panischer Angst vor einer Deflationsspirale wie in Japan denkt die EZB auch über die absurdesten geldpolitischen Leibesübungen nach.

    Wenn sich also die Bürger an der Konjunktur versündigen, indem sie ihr Geld sparen, nicht ausgeben und somit nicht für Wirtschaftswachstum und Inflation sorgen, könnte die EZB auf die Idee kommen, sie zu ihrem Konsum-Glück zu zwingen, sozusagen ihre ungläubige Konsumseele mit dem heiligen Geist der Geldpolitik heilen. Geld in Form von Gutscheinen wird einfach vom Helikopter abgeworfen. Wie bei der Rockband Dire Straits ist es „Money for nothing“, geschenktes Geld für nichts, ohne Gegenleistung. Moment, ich muss mich korrigieren. Eine Gegenleistung gibt es da schon: Man darf den Geldgutschein nicht für Sparzwecke missbrauchen, sondern muss ihn tatsächlich verwenden. Ansonsten verfällt er wertlos. Aber mit dieser Auflage könnte jeder leben.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Helikopter-Geld oder wenn der geldpolitische Wahnsinn die ultimative Dimension erreicht Frisch, fromm, fröhlich, frei! Das war das Motto von Turnvater Jahn, der sich die leibliche Ertüchtigung der Bevölkerung zum Ziel gesetzt hatte. Auch die Vorturner der EZB verfolgen dieses Motto: Mit geldpolitischen Leibesübungen soll die …