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    Anlagealternative  1867  0 Kommentare Alle Welt spricht von Aktien, aber was machen die Rohstoffe?

    Schon seit einiger Zeit sind die Zinsen so gut wie auf Nullniveau. Ändern wird sich daran in nächster Zeit sicher nichts: EZB-Chef Mario Draghi hat jüngst erst den Leitzins auf das Rekordtief von genau null Prozent gesenkt und damit erstmals bewirkt, dass Banken keine Zinsen mehr für Kreditaufnahme bei der EZB zahlen müssen. Weiterhin wurde das Staatsanleihenkaufprogramm erweitert. Somit stehen alle Zeichen auf tiefe Zinsen und das auch in Zukunft.

    Für die meisten scheint die Lösung dafür bereits gefunden: und zwar in Aktien. Dividenden gelten als die neuen Zinsen und zusätzlich kann der Anleger noch von Kursgewinnen profitieren. Doch nach wie vor wird die Aktie nicht des Deutschen liebstes Kind; zu groß sind die potenziellen Gefahren.

    Da lohnt sich durchaus der Blick auf alternative Geldanlagen, wie zum Beispiel den Rohstoffen, beginnend bei dem langjährigen Sorgenkind Öl. Seit dem extremen Kursrutsch vor knapp zwei Jahren liegt der Kurs am Boden und davon konnte er sich auch nicht wieder erholen. Sogar im Gegenteil: obwohl der Tiefstpreis für viele Experten bereits erreicht war, sank der Kurs Anfang des Jahres sogar noch weiter auf fast 30 US-Dollar pro Barrel. Auf den ersten Blick erscheint diese Entwicklung überraschend, da der Rohstoffmarkt prinzipiell von niedrigen Zinsen profitiert.

    Doch schwerer wiegen die Tatsachen, dass der Hauptimporteur von Öl am Weltmarkt, die USA, aufgrund stark gestiegener eigener Förderung seine Nachfrage drastisch reduziert hat. Gleichzeitig haben vor allem die arabischen Länder, in denen traditionell das meiste Öl gefördert wird, ihre Fördermengen nahezu konstant gehalten. Allerdings könnte es durch den niedrigen Ölpreis vor allem für kleinere Förderer in naher Zukunft schwer bleiben, weiterhin gewinnbringend zu fördern.

    Für Anleger bleibt dieser Markt also sehr schwer einzuschätzen und empfiehlt sich daher eher für spekulativere Anleger. Etwas anders präsentiert sich mit Gold der andere große Part bei Rohstoffen. Auch hier gab es in der Vergangenheit einen starken Verfall, nur konnte sich das glänzende Edelmetall bereits etwas davon erholen.

    Lag Gold im Oktober letzten Jahres noch bei etwa 1.050 US-Dollar pro Feinunze, ist es mittlerweile wieder um knapp 20 Prozent gestiegen. Die Gründe dafür sind vor allem geldpolitischer Natur. Durch den nachgebenden Dollar und weiteren Zinsschwächung im Euroraum, wurden die Erwartungen befeuert und der Kurs konnte mächtig anziehen.

    Hier stehen die Zeichen für Anleger auf etwas bessere Zeit als beim Öl. Zuletzt war die Nachfrage aus den treibenden Ländern China und Indien eher schwach. Aber auf Dauer ist es eher unwahrscheinlich, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, so dass es für Anleger, sowohl physisch als auch durch ETFs, gute Chancen auf Gewinne geben wird.



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    Stephan Witt
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    Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege FiNUM.Private Finance AG mit Sitz in Berlin. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich als Banker vom ersten Tag der Ausbildung an und verfügt über zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der FiNUM ist der Hamburger mit für das Wertpapiergeschäft zuständig sowie ständiges Mitglied im Anlageausschuss der Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.finum.de.
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    Verfasst von Stephan Witt
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