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    Den Schaden tragen die anderen  4263  6 Kommentare Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe? Egal! VW-Vorstände beharren auf Boni

    Die Schadenersatzforderungen gegen VW nehmen immer größere Dimensionen an, für die Rückstellungen in Milliardenhöhe spart der Autobauer, wo er kann. Zumindest dort, wo der Vorstand ihn lässt. Auf ihre eigenen Boni wollen die Manager nämlich trotz Allem nicht verzichten.  

    Haben die Manager von VW im letzten Jahr eigentlich mitbekommen, was ihrem Unternehmen widerfahren ist? Was da an Rechtskosten noch auf den Konzern zukommen kann? Oder ist es einfach so, dass das typische Manager-Zwischenhirn solche Informationen sodann nicht ins Bewusstsein dringen lässt, wenn es um den eigenen Geldbeutel geht?

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    In Anbetracht der neuesten Entwicklungen rund um den VW-Abgasskandal sollte diese Hypothese noch dringend erforscht werden. Denn wie „Spiegel Online“ berichtet, sehen es die Vorstandsmitglieder des angeschlagenen Autobauers so gar nicht ein, deswegen auch noch auf ihre heißgeliebten Boni zu verzichten.

    Allenfalls eine Kürzung würde man hinnehmen. Dass VW-Chef Matthias Müller Ende 2015 noch gemahnt hatte, man müsse den Boni-Gürtel nun enger schnallen, um der Vorbildfunktion als Vorstand damit gerecht zu werden – Tja. Der Aufruf wurde wohl geflissentlich überhört. Ja, diese Krise sei existenzbedrohend. Und ja, man müsse Kosten senken und Einnahmen erhöhen, um das Finanzpolster des Konzerns nicht völlig abzubauen.

    Doch die Beteuerungen Hans Dieter Pötsch‘s vom Herbst letzten Jahres gelten anscheinend nicht für seine eigene Lohntüte. Für den Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat kassierte er dem Vernehmen nach zehn Millionen Euro Entschädigung, weil sein Vorstandsvertrag noch nicht ausgelaufen war. Ex-Chef Martin Winterkorn erhielt für 2015 mehr als drei Millionen Euro Bonus. Der Kommentar eines Betriebsrats zur Weigerung auf den diesjährigen Verzicht: „Dem Management fehlt offenbar jedes Gespür für den Ernst der Lage.“

    Und ernst ist die Situation allemal. Seit Monaten hagelt es bei VW Klagen aus aller Welt ins Haus. Im Januar hatte das US-Justizministerium VW wegen des Einsatzes von Betrugssoftware und wegen des Verstoßes gegen das Luftreinhaltegesetz auf bis zu 46 Milliarden Dollar verklagt. Letzte Woche hat die US-Handelsbehörde FTC (Federal Trade Commission) ein Verfahren wegen irreführender Werbung eingeleitet. Daneben will der Staranwalt Michael Hausfeld in Deutschland mittels Sammelklagen Entschädigungszahlungen von bis zu 2,5 Milliarden Euro erkämpfen.  

    Und während denn in der Unternehmensspitze wohl auch in diesem Jahr Millionenbeträge wie auf einem Roulette-Tisch hin- und hergeschoben werden, müssen sich Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden – und nicht zuletzt die gesamte verqualmte Gesellschaft – mit dem Stempel des Gelackmeierten abfinden. Klar, irgendjemand muss den Schaden tragen. Vor einer Woche gestand ein VW-Aufsichtsratsmitglied, dass Anleger für das Geschäftsjahr 2015 mit einem Totalausfall der Dividendenzahlungen rechnen müssen. Daneben sollen tausende Arbeitsplätze gestrichen werden. Der Gürtel muss eben enger geschnallt werden. 




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