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    Marktkommentar  1129  0 Kommentare Credit Suisse: Strategien in Seitwärtsmärkten

    - Nach der beeindruckenden Rally von Gold beurteilen wir das gelbe Metall nun negativ.

    - Wir gewichten globale Aktien weiterhin neutral und beenden unsere Übergewichtung kanadischer Aktien mit Gewinn. Wir favorisieren unverändert Aktien aus der Schweiz, der Eurozone und Australien sowie Investment-Grade-Unternehmensanleihen.

    Nach einem schwierigen Start ins neue Jahr notieren globale Aktien nun beinahe wieder auf dem Stand von Anfang 2016. Dasselbe gilt für Unternehmensanleihen, US-Treasurys und Rohöl. Trotz der wieder erwachten «Animal Spirits» (d.h. einer wieder höheren Risikobereitschaft) entwickelte sich Gold weiterhin robust: Das gelbe Metall hat vom 1. Januar bis am 18. März 2016 um 18% zugelegt. Im Folgenden erläutern wir, welche Maßnahmen Anleger unseres Erachtens als Nächstes ergreifen sollten:

    1. Goldengagements reduzieren; Vorsicht in Bezug auf Öl

    In den vergangenen Monaten wurden umfassende spekulative Long-Positionen in Gold aufgebaut. Damit ist das Edelmetall für Rückschläge anfällig, falls die Risikobereitschaft weiter zunehmen sollte. Trotz der relativ «dovishen» Prognosen der US-Notenbank Fed rechnen wir nach wie vor damit, dass die Leitzinsen in den USA im Juni und dann nochmals im weiteren Jahresverlauf erhöht werden. Höhere Realzinsen und ein stärkerer USD dürften folglich auf die Goldkurse drücken. Wir erachten den Zeitpunkt daher als günstig, um gewisse Gewinne auf Long-Positionen bzw. Übergewichtungen in Gold mitzunehmen. Die Rohölnotierungen haben sich dank einer anziehenden Nachfrage und eines rückläufigen Angebots markant erholt. Die Haltekosten haben zu fallen begonnen, sind aber nach wie vor hoch. Unserer Einschätzung zufolge könnten die Ölpreise später im laufenden Jahr weiter steigen. Jedoch könnte Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zuerst nochmals auf Notierungen im Bereich von USD 35 nachgeben. Aus diesem Grund bleiben wir in Bezug auf Ölkäufe vorerst zurückhaltend. Mit Blick auf Industriemetalle hat sich die von uns erwartete Underperformance nicht eingestellt, weshalb wir im Rahmen unserer Rohstoffstrategie wieder zu einer neutralen Gewichtung übergehen.

    2. Kanadische Aktien reduzieren; Aktien aus der Schweiz, der Eurozone und Australien zukaufen

    Wir beurteilen Aktien insgesamt weiterhin neutral. Die Bewertungen bieten nach der jüngsten Rally nun weniger Unterstützung, die Gewinnwachstumserwartungen sind tief, und es gibt gewisse wirtschaftliche und politische Risiken. Kanadische Aktien haben in Einklang mit den Rohstoffpreisen zugelegt und von Erwartungen hinsichtlich einer weiteren Lockerung durch die Bank of Canada (BoC) profitiert. Da bei Gold und Öl vorübergehende Rückschläge möglich sind und die Erwartungen in Bezug auf eine weitere Unterstützung durch die BoC enttäuscht werden könnten, erachten wir den Zeitpunkt als günstig, um unsere Outperform-Einschätzung zu beenden. Unsere bevorzugten Aktienmärkte sind die Schweiz, die Eurozone und Australien. Mit Blick auf die einzelnen Sektoren favorisieren wir die Branchen Finanzwesen, Telekommunikationsdienste und Informationstechnologie (IT).

    3. Schwellenländerwährungen aufstocken; auf bestehenden CAD- oder AUD-Long-Positionen gewisse Gewinne mitnehmen

    Die Fed, die Europäische Zentralbank, die Bank of Japan und die Schweizerische Nationalbank scheinen alle bereit, im zurzeit herrschenden «Währungskrieg» einen Waffenstillstand einzuhalten. Wir beurteilen die Währungspaare EUR/USD, EUR/CHF und USD/JPY folglich neutral. Wir glauben zudem, dass sich die meisten Emerging-Market-Währungen künftig besser behaupten werden. Deshalb gehen wir mit Blick auf den Korb aus Schwellenländerwährungen, den unser Anlagekomitee berücksichtigt, von einer negativen zu einer neutralen Einschätzung über. Das Potenzial von Rohstoffwährungen wie dem CAD und dem AUD scheint derweil zu den aktuellen Notierungen gegenüber dem USD eher ausgereizt. Anleger, die in diesen Währungen «long» engagiert sind, sollten die Mitnahme gewisser Gewinne in Betracht ziehen.

    4. US-Treasurys bevorzugt; Fokus weiterhin auf Investment-Grade-Unternehmensanleihen

    Wir halten an unserem neutralen Ausblick für die Fixed-Income-Anlageklasse fest und bevorzugen renditestärkere Staatspapiere wie US-Treasurys. Zudem bieten auf USD lautende Unternehmensverbindlichkeiten am langen Ende attraktive Renditen. Wir rechnen mit einer Underperformance der renditeschwächeren deutschen und Schweizer Staatsanleihen. Wir konzentrieren uns unverändert auf Investment-Grade-Unternehmenspapiere. Innerhalb Europas favorisieren wir Schuldtitel aus den Sektoren Automobile und Baustoffe.

    5. Für überschüssigen Cash Anlagen in Mikrofinanzinstrumente, qualitativ gute Anleihen oder Laufzeitfonds erwägen

    Für Anleger mit überschüssigen Barmitteln, die unattraktive Renditen generieren, erachten wir eine Umschichtung eines kleinen Teils davon in das Alternative-Investment-Segment Mikrofinanzanlagen als interessant. Mikrofinanzanlagen sind auch Gegenstand eines unserer neuen Themes in Portfolios (TIPs).

    Nannette Hechler-Fayd'herbe




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