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    DAX Profits Analyse  2286  0 Kommentare US-Unternehmen so hoch verschuldet wie in der Finanzkrise

    den 92%igen Gewinneinbruch beim ersten Unternehmen der US-Bilanzsaison (Alcoa) haben die Börsen gestern erstaunlich gut verdaut. Gestützt hatte da der erneut stark gestiegene Ölpreis, nachdem die Nachrichtenagentur Interfax eine Meldung aus nicht näher benannten Quellen zitierte, nach der sich Russland und Saudi-Arabien auf eine Begrenzung ihrer Fördermengen geeinigt hätten. Im Vorfeld des am Wochen ende stattfindenden Ölgipfels wäre dies eine gute Nachricht für den Ölpreis, da man sich auf diesem Gipfel umfassend auf eine Begrenzung der Ölförderung einigen möchte. Bisher scheiterte eine solche Einigung vor allem am Iran. Nun ist sie wahrscheinlicher geworden. Sollte es dazu kommen, ist nach dem Wochenwechsel mit „sell the facts“-Gewinnmitnahmen beim Ölpreis zu rechnen.

    Der Ölsektor zog gestern die US-Leitbörse und mit ihr auch den DAX nach oben. Der DAX hat auf dem Rückweg in Richtung 10.000er Marke mit massiven Widerständen zu kämpfen. Rückenwind kommt aber von den US-Börsen, die in der Vorbörse freundlich notieren. Hier beflügelt offenbar die nicht ganz so schwache Bilanz der US-Großbank JP Morgan. Der Überschuss ging lediglich um 7 Prozent auf 5,5 Mrd. Dollar zurück. Je Aktie lag der Nettogewinn bei 1,35 US-Dollar, während Analysten mit 1,26 US-Dollar gerechnet hatten. Die Erträge sanken um 3 Prozent auf 24,1 Mrd. Dollar.

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    Die US-Unternehmen haben sich zuletzt extrem hoch verschuldet. Ihr Schuldenstand stieg zuletzt auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise – auf 2 Billionen US-Dollar, wie gestern die Fed St. Louis meldete. Ursache für die hohe Verschuldung sind vor allem exzessive Aktienrückkäufe gewesen, die der Kurspflege dienen. Der Schuldenstand beträgt nun fast 45 % der Einnahmen. Interessanterweise traten alle der letzten Krisen und Börsencrash (1991, 2000-03, 2008)  auf, nachdem die Verschuldung der US-Unternehmen dieses kritische Niveau erreicht hatte. Wie sollen künftige Aktienrückkäufe finanziert werden? Was passiert mit den Schulden, wenn die Zinsen weiter steigen? Es ist also sicher nicht verkehrt, künftig etwas vorsichtiger am Aktienmarkt zu agieren.

    Insgesamt dürften die US-Quartalsergebnisse schwach ausfallen. Es wird ein Gewinnrückgang im S&P 500 von 8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal erwartet. Damit ist das schwächste Quartal seit Q2/2009 eingeläutet.

    Die laufende Berichtssaison wird noch bis Ende Mai andauern. Je nachdem, ob die Zahlen noch schwächer ausfallen werden als die bereits gesenkten Erwartungen, werden sich die Märkte mehr oder weniger stabil präsentieren. An einem bestimmten Punkt werden die Erwachsenen im Raum jedoch wieder das Ruder übernehmen, was in einer Korrektur resultieren dürfte. So wie es während der letzten beiden Quartale mit Gewinnrückgängen im S&P 500 auch der Fall war. Fallende Gewinne und steigende Zinsen sind nicht unbedingt das, was hoch bewerte Börsen mögen. Die Stärke dieser Korrektur wird bestimmen, wie der weitere Jahresverlauf an den Börsen aussehen wird.

     

    Herzliche Grüße,

    Ihr Henrik Voigt.        

    Chefanalyst DAX Profits  /  Voigt-Brief

    Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert

     

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    Henrik Voigt
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    Henrik Voigt ist studierter Wirtschaftsingenieur und Profi‐Trader mit mehr als 15 Jahren Börsenerfahrung. Zudem ist er langjähriger Chefanalyst der im Investor Verlag erscheinenden Börsendienste "DAX Profits" und "Der Voigt-Brief". In seinem kostenlosen und täglich erscheinenden Marktkommentar "Dax Daily" analysiert er nicht nur den DAX auf lukrative Ein- und Ausstiegsstiegspunkte, sondern hinterfragt auch Marktbewegungen kritisch. Dem gegenwärtigen Finanzsystem steht er sehr kritisch gegenüber, was sich auch in einer risikobewussten aber nicht minder erfolgreichen Anlagestrategie äußert.
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    Verfasst von 2Henrik Voigt
    DAX Profits Analyse US-Unternehmen so hoch verschuldet wie in der Finanzkrise Der größte Gewinnrückgang bei US-Unternehmen seit Mitte 2009 und ambitionierte Aktienbewertungen - geht das noch lange gut?

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