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     1794  0 Kommentare WTI und Brent – viel Rauch um wenig

    Bentley_Volkswagen_EnglandEigentlich heißt es ja “viel Lärm um nichts”, doch wo Öl ist, dort ist auch Rauch. Im Normalfall irgendwann. Beim Treffen der OPEC war ebenfalls viel Rauch zuvor und es kam wenig raus. Warum, das erläutert Egmond Haidt. Denn der Ölpreis ist gegenüber dem Februartief um die Hälfte nach oben geschossen und hat damit den weltweiten Aktienmarkt mit nach oben gezogen. Ein möglicher weiterer Aufwärtstrend bei der Notierung des Rohstoffs hätte damit große Bedeutung. Investoren werden sich daher die Ergebnisse des  Treffens der Ölförderer genau anschauen und sollten die passenden Hebelpapiere in unserer ISIN-Liste beachten.Große Erwartungen hatten viele Investoren für den 17. April: Am Sonntag trafen sich in Doha, der Hauptstadt Katars, etliche Länder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mit ihren Konkurrenten, wie Russland, um über ein Einfrieren der Fördermengen zu beraten.

    Rohstoffe_Öl_Tankstelle2„Anleger hoffen auf eine Einigung beim Öl-Gipfel in Doha“, schrieb Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets. Angesichts eines Überangebots von mehr als 1,5 Millionen Barrel pro Tag ist aber nicht ein Einfrieren, sondern eine Kürzung der Fördermenge dringend nötig, um für nachhaltig steigende Ölpreise zu sorgen. Das wiederum wäre positiv für die Weltwirtschaft, weil Länder wie Saudi-Arabien und Russland mehr Einnahmen aus dem Öl-Geschäft hätten und damit mehr ausländische Produkte, wie deutsche Autos, nachfragen könnten. Diese Perspektive hat zuletzt die Dax-Rally befeuert.

    Bei dem Treffen kam vor allem Saudi-Arabien und Russland, also den zwei Ländern, die um die Position des weltgrößten Förderers kämpfen, die größte Bedeutung zu. Saudi-Arabien hat wiederholt betont, dass es keiner Einigung zustimmen werde, wenn nicht auch der Erzfeind Iran bei dem Deal mitmachen würde.

    Der iranische Ölminister Bijan Namdar Zanganeh hat diesen Vorschlag als „lächerlich“ zurückgewiesen, weil das Land nach dem Ende des Ölembargos die Förderung kräftig erhöht, um mehr Einnahmen zu generieren. Die Gefahr war daher groß, dass eine mögliche Einigung in Doha nur wenige verbindliche Zusagen enthalten würde und so kam es.

    Weltweite Lagervorräte steigen immer weiter an

    Rohstoffe_Öl_TankstelleEtliche Experten befürchteten, dass selbst wenn es zu einer Einigung gekommen wäre, dass sie bedeutungslos sei. Denn ein Einfrieren der Fördermenge auf dem sehr hohen Niveau von Januar 2016 – genau das ist die Bezugsgröße – würde für keine Entlastung des Ölmarktes sorgen. So ist die Produktion in Russland mit 10,9 Mio. Barrel pro Tag auf dem höchsten Niveau seit dem Ende der Sowjetunion. Für etwas Entlastung am Markt sorgt lediglich der Produktionsrückgang in den USA.

    So war die dortige Förderung zuletzt zum ersten Mal seit Oktober 2014 unter die Marke von neun Millionen Barrel pro Tag gesunken. Das ist dringend notwendig, damit die Öllagervorräte nicht noch weiter steigen, sind sie doch mit 536,5 Millionen Barrel auf das höchste Niveau seit 1930 geklettert. Die Lagervorräte in den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegen mit 3,06 Milliarden Barrel am Rekordhoch und werden in den nächsten Monaten weiter anschwellen, was für Preisdruck sorgen könnte.

    Wegen des weltweit enormen Überangebots an Öl kann eine Besserung des Marktumfelds hauptsächlich nur von der Nachfrageseite kommen. Die International Energy Agency (IEA) geht aber davon aus, dass die weltweite Nachfrage im Jahr 2016 nur um 1,2 Millionen Barrel steigen wird. Vor allem die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China und die schwere Rezession in Brasilien dämpfen die Ölnachfrage.

    Anleger sollten sich die Ergebnisse des Öl-Gipfels genau anschauen. Da sie wenig konkret sind, könnte es zumindest kurzfristig zu Gewinnmitnahmen beim Ölpreis kommen. In dem Umfeld wird sich zeigen, wie robust die Rally beim DAX ist.




    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    WTI und Brent – viel Rauch um wenig Eigentlich heißt es ja “viel Lärm um nichts”, doch wo Öl ist, dort ist auch Rauch. Im Normalfall irgendwann. Beim Treffen der OPEC war ebenfalls viel Rauch zuvor und es kam wenig raus. Warum, das erläutert Egmond Haidt. Denn der Ölpreis ist …