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     524  0 Kommentare Interne TTIP-Dokumente bestätigen Risiken für Umwelt und Verbraucher durch Handelsabkommen / Greenpeace stellt morgen bislang geheime Verhandlungstexte in Berlin vor

    Berlin (ots) - Deutlich schwächere Umweltstandards drohen Europa
    durch das umstrittene Handelsabkommen TTIP. Dies geht aus
    umfangreichen Teilen des bislang weitgehend geheimen
    Verhandlungstexts hervor, die die Pressestelle von Greenpeace
    Niederlande an diesem Montag veröffentlicht. Das bislang in Europa
    geltende Vorsorgeprinzip, das Produkte nur erlaubt, wenn sie für
    Mensch und Umwelt nachweislich unschädlich sind, droht durch das in
    den USA angewandte Risikoprinzip ersetzt zu werden. Dadurch dürften
    in Europa auch hoch umstrittene und bislang in vielen Ländern nicht
    zugelassene genmanipulierte Pflanzen und Lebensmittel oder mit
    Wachstumsbeschleunigern erzeugtes Fleisch so lange angebaut und
    konsumiert werden, bis ihre Schädlichkeit nachgewiesen ist. Ein
    Prozess, der Jahre dauern kann. "Was bislang aus diesen
    Geheimverhandlungen an die Öffentlichkeit drang, klang wie ein
    Albtraum. Jetzt wissen wir, daraus könnte sehr bald Realität werden",
    sagt Greenpeace-Handelsexperte Jürgen Knirsch. "TTIP rüttelt an den
    Fundamenten des europäischen Umwelt- und Verbraucherschutzes. Das
    Abkommen bedroht Rechte und Gesetze, die über Jahrzehnte mühsam
    erkämpft wurden. Dieser Vertrag darf nicht in Kraft treten."

    Das europäische Vorsorgeprinzip wird im TTIP-Text an keiner Stelle
    mehr erwähnt. Zudem bestätigt eine erste Analyse der Dokumente eine
    Reihe weiterer kritischer Punkte. Fortschrittliche EU-Umweltgesetze
    zu Lebensmittelsicherheit oder Chemikalien drohen geschwächt oder
    ganz abgeschafft zu werden. Industrievertretern wird bei wichtigen
    Entscheidungen eine zentrale Mitsprache eingeräumt, während die
    Belange der Zivilgesellschaft nicht berücksichtigt werden. Die
    geplante gegenseitige Anpassung der Gesetzgebung zwischen den USA und
    der EU würde sich nach jetzigem Stand am kleinsten gemeinsamen Nenner
    orientieren. Europäische Gesetze etwa zur Lebensmittelkennzeichnung
    oder zu Kosmetika würden bedroht. "Handelsabkommen mit derart
    weitreichendem Einfluss müssen öffentlich diskutiert und transparent
    verhandelt werden. Alles andere ist undemokratisch und eine Gefahr
    für die Errungenschaften der Zivilgesellschaft", sagt Knirsch.

    Greenpeace-Pressestelle stellt Analyse des Verhandlungstexts am
    Montag in Berlin vor

    Die vorliegenden 13 Kapitel stellen mit knapp 250 Seiten etwa die
    Hälfte des gesamten Abkommens dar und zeigen den Stand vor der
    vergangene Woche abgeschlossenen 13. Verhandlungsrunde. Bislang darf
    der Verhandlungstext nur von Parlamentariern und anderen ausgewählten
    Personen für maximal zwei Stunden unter Aufsicht in einem Leseraum
    eingesehen werden. Es dürfen keine Kopien angefertigt werden, und es
    besteht Schweigepflicht. "Diese Dokumente sind kein
    Betriebsgeheimnis, sie würden das Leben von über einer halbe
    Milliarde Menschen alleine in Europa verändern. Sie gehören
    öffentlich gemacht", fordert Knirsch.

    Die Analyse der Dokumente wird Greenpeace morgen um 11 Uhr auf
    einer Pressekonferenz im Rahmen der Re:Publica in Berlin
    präsentieren. Zeitgleich wird Greenpeace Niederlande die
    TTIP-Dokumente vollständig im Internet veröffentlichen.

    Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an die Greenpeace
    Pressestelle: 040-306 18 340, Email presse@greenpeace.de

    OTS: Greenpeace e.V.
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