Linde

Noch kein Grund zur Entwarnung

Lieber Leser,

als das Unternehmen jüngst seine Quartalszahlen präsentierte, sprang das Papier im frühen Handel auf 136 Euro. Ist nun nach dem fürchterlichen Kursabsturz im Dezember wieder alles paletti beim Gasehersteller? Meiner Meinung nach leider nicht. Dazu sind die vorgestellten Zahlen aus meiner Sicht noch zu schwach.

Zahlen entwickeln sich nach wie vor rückläufig

Denn die Zahlen entwickeln sich derzeit immer noch rückläufig. So schrumpfte der Umsatz im ersten Quartal um 3,1 % auf 4,26 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis lag mit einem Rückgang um 1,9 % auf 991 Mio. Euro etwas besser. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Büchele versuchte nichtsdestotrotz, im augenscheinlich schlechten Ergebnis noch das Positive zu erkennen: „Wir sind stabil in das neue Geschäftsjahr gestartet und liegen damit im Rahmen unserer Prognose.“

Anlagenbau bereitet Probleme

Probleme bereitet nach wie vor der Bereich Engineering, in dem Linde seine Anlagen baut. Hier hat man viele Kunden, die direkt von der Entwicklung des Ölpreises abhängig sind. Infolge der negativen Preisentwicklung haben diese Unternehmen ihre Investitionsvorhaben bis auf Weiteres aufgeschoben, worunter auch der deutsche Anlagenbauer leidet.

Steigender Rohölpreis könnte die Bilanz verändern

Der seit Wochen anziehende Preis für Rohöl könnte nun aber im Verlauf des Jahres die Nachfrage bei Linde ankurbeln. Sollte dies der Fall sein, ist eine nachhaltige Kurserholung der Linde-Aktie sicherlich im Bereich des Möglichen.

Diese ungewisse Zukunft drückt sich auch in der aktuellen Prognose des Vorstands aus. Wenn es gut läuft, kann Linde 2016 ein währungsbereinigtes Plus von 4 % bei Umsatz und Ergebnis erreichen. Im schlimmsten Fall müssen die Anleger jedoch mit einem Minus von 3 % rechnen.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse