Metallarbeitgeber halten Tarifdurchbruch in NRW für möglich
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie könnte aus Sicht der Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen auf eine Lösung zusteuern. "Das Tarifgebiet NRW, das so viele Mittelständler vereinigt wie kein anderes in der Republik, ist ein guter Austragungsort für dieses Thema", sagte der Hauptgeschäftsführer des regionalen Arbeitgeberverbandes Metall NRW, Luitwin Mallmann, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Die NRW-Metallarbeitgeber sind gewillt, schnell und lösungsorientiert zu verhandeln." Die Zeit des Taktierens sei vorbei. Mallmann zufolge werde es jedoch "keine Einigung um jeden Preis geben".
Nach bundesweit drei Verhandlungsrunden liegen die Kontrahenten allerdings noch weit auseinander: Die Arbeitgeber bieten bislang eine Entgeltsteigerung in zwei Stufen an, die sich bei einer Laufzeit von 24 Monaten auf 2,1 Prozent summiert. Dazu käme eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent. Die Gewerkschaft ist dagegen von ihrer Forderung nach fünf Prozent mehr Geld innerhalb von zwölf Monaten nicht abgerückt. Seit dem Ende der Friedenspflicht beteiligten sich zehntausende Arbeitnehmer in hunderten von Betrieben an Warnstreiks.
Aus Sicht des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall muss nun die IG Metall Entgegenkommen beweisen: "Wir stecken noch Mitten in den Verhandlungen. Jetzt ist die IG Metall am Zug", sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger der "Bild". "Sie muss einen Schritt auf uns zu machen, damit wir zügig zu einem Abschluss kommen."
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Nach Worten Mallmanns muss der angepeilte Abschluss auch eine "differenzierende Wettbewerbskomponente" enthalten. Das bedeutet, dass in bestimmten Fällen Unternehmen von dem getroffenen Abschluss abweichen könnten. "Wenn 30 Prozent der Unternehmen keine oder nur unbedeutende Gewinne erwirtschaften, ist eine solche Maßnahme nicht zuletzt für den Zusammenhalt des Tarifkonvois unerlässlich", sagte Mallmann. "Diese Komponente ist für uns keine Streich-Forderung."/kf/DP/stk