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    Börsen-Zeitung: Jetzt die Küchenmesser, Kommentar zum Bargeld von

    Bernd Wittkowski

    Frankfurt (ots) - Schon gehört? In Euroland werden größere

    Küchenmesser, Bolzenschneider und schnelle Autos verboten. Die

    Regierungen tragen damit Bedenken Rechnung, diese Gegenstände könnten

    "illegalen Aktivitäten Vorschub leisten". Messer aller Art werden

    immer öfter als Tatwaffen bei Tötungsdelikten benutzt.

    Bolzenschneider sind ein Standardwerkzeug von Einbrechern und

    Fahrraddieben. Und schnelle Autos kommen generell als Fluchtfahrzeuge

    bei Straftaten in Frage. Also ist es EZB-logisch, sie abzuschaffen.

    Wie die 500-Euro-Banknote, die ja auch ein Instrument der Geldwäsche,

    der Terrorfinanzierung und anderen Frevels sein kann.

    Erst einmal gilt es festzuhalten: Schön, dass Europa keine anderen

    Sorgen hat als das kriminelle Potenzial des großen Lilafarbenen. Die

    Begründung der bei diesem Thema auch von den EU-Finanzministern

    getriebenen EZB für das nun beschlossene Aus des Fünfhunderters ist

    indes so einfältig wie absurd. Einfältig, weil man - in der "Logik"

    der EZB konsequent weitergedacht - dann alles Mögliche untersagen

    müsste, bei dem die Gefahr eines Missbrauchs besteht. Absurd, weil

    niemand, der den großen Schein für eine illegale Handlung nutzen

    will, sich davon abhalten lassen wird, nur weil er künftig ein

    zweieinhalbmal so großes Behältnis für Transport, Übergabe oder

    Lagerung braucht, um die vielen 200-Euro-Noten unterzubringen.

    Um angeblich gegen eine mutmaßlich winzige Minderheit von

    Straftätern vorzugehen, werden zunächst einmal 340 Millionen

    unbescholtene Bürger Eurolands gleichsam kriminalisiert. Denn die

    EZB-Logik unterstellt ihnen implizit eine Disposition zur bösen Tat.

    Aber die Bösen sind meist nicht die Masse der Bürger. Es sind

    vielmehr oft gerade jene, nicht selten in Institutionen, vor denen

    die Leute zuweilen aus guten Gründen ihr Geld in seiner Funktion als

    Wertaufbewahrungsmittel in Sicherheit bringen möchten. Banken können

    in diesem Sinne nicht immer uneingeschränkt als sichere Orte gelten.

    Denken Sie mal an 2008. Haben Sie damals auch etwas mehr abgehoben

    als üblich? Und diese Barreserve auch vorzugsweise in Form großer

    Scheine versteckt?

    Wenn die EZB nicht komplett naiv ist, was wir nie behaupten

    würden, dann liegt der Verdacht sehr nahe, dass es hinter dem

    aktuellen Schritt allen Dementis zum Trotz eben doch eine geheime

    Agenda gibt: Einstieg in den Ausstieg aus dem Bargeld und leichtere

    Erzwingung von Negativzinsen auf breiter Front sowie eine neue

    Dimension des Überwachungsstaates. Denn noch sind Barzahlungen - im

    Rahmen des Geldwäschegesetzes - Teil der schützenswerten

    Privatsphäre.

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