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    Donald Trump  4237  0 Kommentare Wie sich die Wahrnehmung von Donald Trump ändert

    Ich lebe derzeit in New York. Und hier merkt man, dass das Bild von Trump ein anderes ist als in Deutschland und Europa. Ja, auch hier polarisiert Trump. Aber während sich wohl fast alle Deutschen - egal welcher politischen Richtung - in ihrer entschiedenen Ablehnung von Trump einig sind, ist es in den USA anders.

    Prominente republikanische Politiker wie Mike Huckabee, Newt Gingrich und Dick Cheney haben sich inzwischen hinter Trump gestellt. Auf der anderen Seite haben Politiker wie Jeb Bush und Mitt Romney erklärt, dass sie ihn auf keinen Fall unterstützen werden. Trump macht es seinen (ehemaligen) Gegnern nicht leicht, wie in dem konservativen Sender Fox News gezeigt wurde: Diejenigen, die ihn jetzt nicht unterstützen, bezichtigt er des Wortbruches. In dieser Beziehung hat er in der Sache Recht: Fox News zeigte eine der Präsidentschaftsdebatten, als noch 17 republikanische Kandidaten gegeneinander antraten. Der Moderator fragte damals, wer von den Kandidaten später NICHT den Sieger unterstützen werde, wenn er selbst nicht Kandidat werden würde. Nur einer meldete sich: Das war Trump. Diejenigen, die ihn jetzt unterstützen, macht er jedoch auch lächerlich und erzählt öffentlich, dieser und jener habe ihn angerufen und ihm gesagt, er habe seine Meinung geändert und werde ihn jetzt unterstützen. Und Trump meint, er habe denen dann gesagt, wegen früherer negativer Äußerungen sei ihre Meinungsänderung absolut nicht glaubwürdig.

    In den Medien ist das Meinungsbild ebenfalls gespalten. Überall ist Trump das Thema Nr.1. Aber man kann von Konservativen den Einwand lesen, auch Ronald Reagan sei vor seiner Präsidentschaft mit ähnlichen Argumenten bekämpft worden wie heute Trump. Später war er einer der besten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewesen. Im Fall Reagan stimmt das: Er wurde in den USA und vor allem in Europa entweder lächerlich gemacht (als ehemaliger Schauspieler) oder dämonisiert. Später war er ein toller Präsident, der der amerikanischen Wirtschaft sehr gut getan hat und dessen Außen- und Verteidigungspolitik maßgeblich zum Zusammenbruch des Kommunismus beitrug. Doch nur deshalb, weil das damals so war, kann man sicher nicht folgern, dies werde bei Trump genauso kommen.

    In einem anderen Kommentar konnte man lesen, Trump gebe den einfachen Leuten eine Stimme, die sonst kein Gehör mehr fänden. Und wie denken die einfachen Leute? Es gibt eine große Unzufriedenheit mit dem Establishment. Das erklärt sowohl den Erfolg des Sozialisten Bernie Sanders bei den Demokraten wie auch von Trump. Ich unterhielt mich mit einem Taxifahrer - einem Marokkaner, der seit 30 Jahren in den New York lebt. Er sagt, er werde auch diesmal - wie immer - Demokraten wählen. Er ist für Hillary Clinton. Die Republikaner verträten nicht die Interessen von kleinen Leuten wie ihm, so meint er. Aber Trump findet er dennoch nicht so schlecht wie die anderen republikanischen Bewerber. Der sei immerhin kein Teil des Washingtoner Establishments. Man kenne ihn hier in New York und er sei nicht so schlimm, wie es gesagt werde. Wählen werde er ihn dennoch nicht, so der Taxifahrer aus Marokko.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Donald Trump Wie sich die Wahrnehmung von Donald Trump ändert Ich lebe derzeit in New York. Und hier merkt man, dass das Bild von Trump ein anderes ist als in Deutschland und Europa. Ja, auch hier polarisiert Trump. Aber während sich wohl fast alle Deutschen - egal welcher politischen Richtung - in ihrer entschiedenen Ablehnung von Trump einig sind, ist es in den USA anders.

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