checkAd

    Tesla kein Unternehmen?  2784  0 Kommentare Sind Tesla und SolarCity keine Unternehmen, sondern ein politisches Statement?

    Sehr viel früher waren Aktieninvestments noch sehr einfach. Man kaufte sich Anteile an Unternehmen, die hohe Gewinne machten und daher attraktive Dividenden ausschütten konnten. Das war die Grundidee.

    Früher waren Aktieninvestments noch einfach. Man kaufte sich Anteile an Unternehmen, die zwar keine (hohen) Dividenden zahlten, deren Gewinnwachstum aber so dynamisch war, dass man sich Kursgewinne erwarten konnte.

    Heute ist das anders. Ein gutes Beispiel dafür sind die Unternehmen des genialen Entrepreneurs Elon Musk, Tesla (TSLA) und SolarCity (SCTY). Aktien dieser Unternehmen zu kaufen ist ein politisches Statement. Wen interessieren da schon Gewinne?

    Tesla und SolarCity – Elektroautos und Solarenergie, zwei Richtungen, die unsere Zukunft bestimmen werden, die gut für die Umwelt sind, die großes Wachstum auf Jahre hinaus versprechen. Das klingt doch eigentlich, wie die ideale Beschreibung von Wachstumsaktien mit hohem Kurspotenzial. Die Sache hat allerdings einen kleinen Haken. Tesla und SolarCity verlieren kontinuierlich Geld und zwar jede Menge davon.

    Bei Tesla ist eine enorme Umsatzsteigerung in den kommenden Jahren zu erwarten. Das neue Modell 3 könnte der absolute Renner werden. Obwohl diese neuen Autos erst frühestens Ende 2017 (in der Praxis vermutlich erst 2018) ausgeliefert werden, gibt es bereits hunderttausende Vorbestellungen. Das wird Milliardenumsätze in die Kassen von Tesla spülen. In diesem Jahr will Tesla rund 70.000 Fahrzeuge produzieren, 2018 sollen es 500.000 sein und 2020 bereits eine Million Autos pro Jahr. Die Analysten haben gar nicht mehr genug Finger um abzählen zu können, wie viele Milliarden Tesla dann einnehmen wird.

    Wäre da nicht ein kleines Problem: die negative Bruttomarge von aktuell rund -25%.

    Um es konkret auszudrücken: Im Moment verliert Tesla an jedem verkauften Auto 19.000 Dollar! – Tendenz steigend.

         
           
           

    Beim Modell 3, das ja deutlich billiger im Verkauf ist, werden es wohl „nur“ um die 8.000-9.000 Dollar Verlust pro Fahrzeug sein.

    Das enorme Umsatzwachstum ist also alles andere als ein Segen. Wenn ich anhand dieser Werte (die zwar weniger negativ werden können, aber meilenweit von einem Break-Even entfernt sind) das Verlustpotenzial von Tesla per 2020 ausrechnen will, dann fehlen wiederum mir die Finger um all die Milliarden zählen zu können.

    Die Investoren scheint das wenig zu kümmern. Sie kaufen ja die Zukunft und nicht langweilige Unternehmensbilanzen…

    Ach Ja – da ist ja noch SolarCity mit einer Börsenkapitalisierung von rund zwei Milliarden Dollar und einem Schuldenstand von 2,4 Milliarden Dollar. Im Moment sind die Kosten noch doppelt so hoch, wie die Einnahmen. Im Falle von SolarCity könnte sich das allerdings wirklich irgendwann ändern. Die Produktionskosten für Solarenergie nehmen laufend ab und bereits 2018 könnte der Zeitpunkt erreicht sein, wo Solarenergie günstiger ist, als die Energie aus fossilen Brennstoffen. Das könnte der Zeitpunkt sein, zu dem auch SolarCity langsam profitabel wird. Stattdessen könnte man natürlich auch die Aktie des chinesischen Solar-Anbieters Jinko-Solar (JKS) mit einem aktuellen KGV von 5 kaufen….

    Doch wie gesagt: Die Unternehmen von Elon Musk sind ein Statement für eine bessere Zukunft und deshalb steigen sie auch.

    Ihr Davies Guttmann

         
           
           
           

     

     

    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Davies Guttmann
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Nach der Gründung des „Austria Börsenbrief“ 1988, der innerhalb weniger Jahre zum führenden Börsenbrief Österreichs wurde, arbeitete er als Vermögensverwalter und Analyst im IPO-Bereich. Sein Fachgebiet ist die detaillierte Analyse von US Small Caps im Bereich Technologie und Wachstumsbranchen, sowie Options-Strategien. Sein Depot des Dynasty Wealth Investor erzielte in 2015 +51% Rendite und in den ersten zwei Monaten 2016 bereits +26%.

    Er sucht ständig attraktivste Wachstumsbranchen und Special Situations, darunter: Das Internet of Things, spannende HithTech-Werte, aber auch alternative Energie-Investments. Seine Investment-Empfehlungen begleitet er mit professionellem Money Managemant, Hedging-Strategien als Absicherung in fallenden Märkten, sowie charttechnischem Trading. Seine Top Werte finden Sie in der kostenlosen Sonderanalyse "Internet Tsunami Aktien" - hier gratis.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von 2Davies Guttmann
    Tesla kein Unternehmen? Sind Tesla und SolarCity keine Unternehmen, sondern ein politisches Statement? Sehr viel früher waren Aktieninvestments noch sehr einfach. Man kaufte sich Anteile an Unternehmen, die hohe Gewinne machten und daher attraktive Dividenden ausschütten konnten. Das war die Grundidee.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer