Tesla kein Unternehmen?
Sind Tesla und SolarCity keine Unternehmen, sondern ein politisches Statement?
Sehr viel früher waren Aktieninvestments noch sehr einfach. Man kaufte sich Anteile an Unternehmen, die hohe Gewinne machten und daher attraktive Dividenden ausschütten konnten. Das war die
Grundidee.
Früher waren Aktieninvestments noch einfach. Man kaufte sich Anteile an Unternehmen, die zwar keine (hohen) Dividenden zahlten, deren Gewinnwachstum aber so dynamisch war, dass man sich Kursgewinne
erwarten konnte.
Heute ist das anders. Ein gutes Beispiel dafür sind die Unternehmen des genialen Entrepreneurs Elon Musk, Tesla (TSLA) und SolarCity (SCTY). Aktien dieser Unternehmen zu kaufen ist ein politisches
Statement. Wen interessieren da schon Gewinne?
Tesla und SolarCity – Elektroautos und Solarenergie, zwei Richtungen, die unsere Zukunft bestimmen werden, die gut für die Umwelt sind, die großes Wachstum auf Jahre hinaus versprechen. Das klingt
doch eigentlich, wie die ideale Beschreibung von Wachstumsaktien mit hohem Kurspotenzial. Die Sache hat allerdings einen kleinen Haken. Tesla und SolarCity verlieren kontinuierlich Geld und zwar
jede Menge davon.
Bei Tesla ist eine enorme Umsatzsteigerung in den kommenden Jahren zu erwarten. Das neue Modell 3 könnte der absolute Renner werden. Obwohl diese neuen Autos erst frühestens Ende 2017 (in der
Praxis vermutlich erst 2018) ausgeliefert werden, gibt es bereits hunderttausende Vorbestellungen. Das wird Milliardenumsätze in die Kassen von Tesla spülen. In diesem Jahr will Tesla rund 70.000
Fahrzeuge produzieren, 2018 sollen es 500.000 sein und 2020 bereits eine Million Autos pro Jahr. Die Analysten haben gar nicht mehr genug Finger um abzählen zu können, wie viele Milliarden Tesla
dann einnehmen wird.
Wäre da nicht ein kleines Problem: die negative Bruttomarge von aktuell rund -25%.
Um es konkret auszudrücken: Im Moment verliert Tesla an jedem verkauften Auto 19.000 Dollar! – Tendenz steigend.
Beim Modell 3, das ja deutlich billiger im Verkauf ist, werden es wohl „nur“ um die 8.000-9.000 Dollar Verlust pro Fahrzeug sein. |
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