Edelmetall - Marktkommentar
Mehr Silbernachfrage als Angebot in 2015
Der Goldpreis erreichte in der vergangenen Woche erstmals seit Anfang 2015 wieder den Preis von 1.300$ je Feinunze. Der Anstieg fand dort kurzfristig sein Ende, nachdem es am Terminmarkt zu massiven Verkäufen in der Kategorie der großen Händler kam, was auf eine Manipulation seitens „starker Hände“ hindeutet, die einen Anstieg des Goldpreises zu verhindern versuchen, um die Marktzinsen weiterhin auch langfristig niedrig halten zu können. Die Spekulanten kauften unterdessen stark hinzu und bauten eine historisch einmalige Extremposition am Goldmarkt auf, was zeigt, dass die Masse der Investoren weiterhin mit stark steigenden Preisen in diesem Jahr rechnet.
Sieht man sich die Gewinner und Verlierer des aktuellen Jahres an, so haben sich die Gold- und Silberminen mit einem Plus von 96% bis zum heutigen Tag am besten entwickelt. Gleich danach folgen Rohöl (+26%), Silber (+23%), Platin (+21%) und Gold mit einem Plus von 20% in diesem Jahr.
Die neuesten Zahlen des „Silver-Institute“ zeigen, dass die weltweite Silberminenproduktion um 2% im Jahr 2015 wuchs und auf ein Hoch von 886 Millionen Feinunzen anstieg, was 27.579 Tonnen entspricht. Die Kupferproduktion, bei der als Nebenprodukt Silber gewonnen wird, war mit einem Plus von 7% der größte Treiber der Silberproduktion und die stärksten Zuwächse gab es in Südamerika (5%) und Europa (8%). Die Cash Produktionskosten fielen um 11% auf 11,47$ je Feinunze. Die Produzenten erhöhten die Absicherungen gegen einen Preisverfall um 7,8 Mio. Unzen (244 Tonnen) auf 39,9 Mio. Unzen (1.213 Tonnen).
Die Nachfrage war mit 1.170 Mio. Unzen Silber im Jahr 2015 höher als das Angebot, wodurch es ein Defizit von 129,8 Mio. Unzen gab (4.038 Tonnen). Die Nachfrage nach Münzen und Barren stieg von 236,1 Mio. Unzen auf 292,3 Mio. Unzen, was deutlich zeigt, dass Investoren weiterhin auf das weiße Metall setzen.
Beim Gold war das Angebot im vergangenen Jahr hingegen rückläufig mit 4.306 Tonnen zu noch 4.394 Tonnen im Vorjahr. Die Nachfrage war mit 2% auch rückläufig mit nur 4.124 Tonnen zu 4.207 Tonnen im Vorjahr, was einem Überangebot von 182 Tonnen im letzten Jahr entsprach. Die Nachfrage nach Münzen und Barren blieb im letzten Jahr trotz der gefallenen Preise unverändert bei 1.115 Tonnen. Die Nachfrage nach Münzen zog an – vor allem in den USA – doch die Nachfrage nach Silberbarren schwächte sich ab. Die Notenbanken kauften 483 Tonnen, was den zweithöchsten Wert seit dem Ende des Goldstandards darstsellt.