Royal Dutch Shell
Aussicht auf Erholung
Öl- und Gasriesen wie Royal Dutch Shell (WKN A0D94M) haben seit geraumer Zeit mit den niedrigen Rohstoffpreisen zu kämpfen. Eigene Sparanstrengungen und die Aussicht auf eine Preiserholung lassen jedoch insbesondere beim britisch-niederländischen Unternehmen auf ein Comeback hoffen.
Das extrem niedrige Öl- und Gaspreisumfeld belastete im ersten Quartal 2016 das Ergebnis von Royal Dutch Shell, die Markterwartungen wurden aber deutlich übertroffen. Der bereinigte Nettogewinn fiel um 58 Prozent auf 1,55 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt jedoch mit einem noch deutlicheren Rückgang auf 1,04 Mrd. US-Dollar gerechnet. Die Akquisition des Konkurrenten BG-Group ist ab Februar in den Ergebnissen enthalten und steuerte 800 Mio. US-Dollar zum Cashflow und 200 Mio. US-Dollar zum bereinigten Nettogewinn bei. Das Ergebnis war in allen Segmenten rückläufig. Unter dem Strich verdiente Royal Dutch Shell sogar nur noch 484 Mio. US-Dollar, nach 4,4 Mrd. US-Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Der niedrige Ölpreis war insbesondere im Bereich Erdölförderung zu spüren. Im so genannten Upstream-Geschäft schrieb Royal Dutch Shell einen Verlust von 1,44 Mrd. US-Dollar. Im neuen Bereich Integrated Gas ging der Gewinn um 33 Prozent auf 994 Mio. US-Dollar zurück. In der Regel profitiert das Downstream-Geschäft mit den Raffinerieaktivitäten von einem niedrigen Ölpreis. Allerdings fiel dort der Gewinn aufgrund von niedrigeren Raffineriemargen, geringeren Volumina und Verkäufen von Geschäftsaktivitäten um 24 Prozent auf 2,0 Mrd. US-Dollar.
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Während sich der Konzern in einem schwierigen Marktumfeld insgesamt überraschend gut schlagen konnte, hatte Royal Dutch Shell weitere gute Nachrichten für Investoren auf Lager. Unsere DZ BANK Analysten werten insbesondere eine weitere Reduzierung der Investitionen in 2016 um 3 Mrd. US-Dollar positiv. Die operativen Kosten sollen im laufenden Geschäftsjahr auf ein Niveau von 40 Mrd. US-Dollar sinken. Auf diese Weise kann sich der Konzern immer besser auf niedrige Ölpreise einstellen. Im Zuge der Übernahme des britischen Gasförderers BG Group hat Royal Dutch Shell diverse Synergieeffekte ausgemacht. Schließlich lassen sich Einsparungen besonders gut erzielen, wenn Geschäftsaktivitäten zusammengelegt werden.