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    ROUNDUP/ZEW  464  0 Kommentare Konjunkturerwartungen nach robustem Start ins Jahr eingetrübt

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten haben sich im Mai überraschend etwas eingetrübt. Insgesamt wird die deutsche Wirtschaft aber weiter auf einem moderaten Wachstumspfad gesehen. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für Deutschland fiel um 4,8 Punkte auf 6,4 Punkte, wie das ZEW am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg auf 12,0 Punkte gerechnet.

    Allerdings verbesserte sich die Bewertung der aktuellen Lage deutlicher als erwartet von 47,7 auf 53,1 Punkte. Analysten interpretieren die vorgelegten Zahlen daher eher positiv. Mit einer ungebremsten Fortsetzung der guten Dynamik zum Beginn des Jahres sei aber nicht zu rechnen.

    "Insgesamt wird das moderate Wachstumsszenario bestätigt, die konjunkturelle Dynamik scheint im zweiten Quartal aber schwächer auszufallen als in den ersten drei Monaten des Jahres", kommentierte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

    DEUTSCHE WIRTSCHAFT ROBUST - SORGE WEGEN "BREXIT"-RISIKO

    Laut ZEW-Präsident Achim Wambach spiegelt sich in den Zahlen der robuste Start der deutschen Wirtschaft zum Jahresbeginn wider. "Das hohe Wachstum der deutschen Volkswirtschaft im ersten Quartal 2016 dürfte die Finanzmarktexperten überrascht haben. Dass sich die Wirtschaftslage in gleicher Geschwindigkeit weiter verbessern wird, ist aus Sicht der Experten jedoch nicht zu erwarten." Zudem dämpften Risiken wegen eines möglichen Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union ("Brexit") die Erwartungen, so Wambach.

    Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, sieht den Zahlen zu pessimistische Einschätzungen der Experten zugrunde liegen. Die Eintrübung der Erwartungen passe nicht so recht ins internationale Konjunkturbild, so Gitzel. Um die Wirtschaft in den USA und China stehe es derzeit besser als oft befürchtet. "Es ist also durchaus realistisch, dass die deutschen Exporte möglicherweise in den kommenden Quartalen positiv überraschen dürften." Es sei denkbar, dass derzeit viele Konjunkturprognosen zu konservativ ausfielen.

    EXPERTE: HÖHERE ÖLPREISE KEIN HINDERNIS

    Auch Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Bank Ing-Diba, sieht nach der jüngsten Abschwächung des Euro gegenüber dem Dollar derzeit keine wesentlichen Hindernisse für die deutsche Wirtschaft von außen. Auch höhere Ölpreise könnten demnach keinen Dämpfer verursachen. Im Gegenteil: "Der jüngste Anstieg der Ölpreise ist für exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland eher wachstumsfördernd."

    Mit Blick auf die gesamte Eurozone zeichnen die ZEW-Indikatoren ein ähnliches Bild wie zu Deutschland. Die Experten blicken pessimistischer in die Zukunft. Der Erwartungsindikator ging um 4,7 Punkte auf 16,8 Punkte zurück. Die Einschätzung der aktuellen Lage hat sich dagegen um 2,9 Punkte auf minus 9,2 Punkte verbessert./tos/jsl/das





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