Schlechtester Start seit zehn Jahren
Banken erleiden 40 Prozent Gewinneinbruch im Rohstoffgeschäft
Für Großbanken läuft es derzeit nicht rund im Rohstoffgeschäft. Energieunternehmen gehen pleite, Hedgefonds ziehen sich immer mehr aus dem Rohstoffhandel zurück und die Kontrollen verschärfen sich zusehends. Was bleibt sind kollektive Quartalsverluste von 40 Prozent im Jahresvergleich.
Die Ölkrise wirkt sich nun auch auf den Rohstoffhandel der Banken aus. In diesem Jahr ist der Quartalsverlust der ersten drei Monate bereits so hoch, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Wo sich die Einnahmen im ersten Quartal 2015 noch auf rund 1,5 Milliarden Dollar beliefen, sind es 2016 nur noch magere 1,1 Milliarden. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 waren es noch 3,5 Milliarden.
Betroffen sind Großbanken wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und zehn andere Top-Institute. Das berichtet der Nachrichtendienst "Bloomberg" unter Berufung auf die neuesten Analyseergebnisse des Research-Hauses "Coalition". Demnach hätten die Banken vor allem mit dem gestiegenen Kreditausfallrisiko der Energieunternehmen zu kämpfen. Die Ursache liegt hierbei im 54-prozentigen Ölpreisverfall der letzten zwei Jahre. Auch Hedgefonds ziehen sich immer weiter aus diesem Geschäft zurück.
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Demgegenüber verlief der Handel mit Edelmetallen aufgrund einer erhöhten Investorennachfrage quasi glänzend. Insgesamt sanken die Einnahmen aus dem Rohstoffhandel im letzten Jahr um 18 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar. Das sind zwei Drittel weniger, als die Banken auf dem Höhepunkt ihrer Gewinnhistorie im Jahr 2008 verdienten. Seitdem wurden jedoch die Kontrollen verschärft, das Geschäft mit den Rohstoffen wurde überall schrittweise zurückgefahren.