EU-Austritt
Erst Brexit, dann Dexit? Mehrheit der deutschen Ökonomen sagt Nein!
Der 23. Juni - der Tag der Entscheidung - rückt unausweichlich näher. Stimmen die Briten für einen Verbleib in der Europäischen Union oder entscheiden sie sich für den Austritt - dem so genannten "Brexit"? Die Stimmung hält sich zurzeit die Wage.
Fragt man die Volkswirte in Deutschland, fällt die Entscheidung recht eindeutig aus. Mit 85 Prozent ist eine überwältigende Mehrheit der Ökonomen gegen einen Brexit. Nur zehn Prozent befürworten den EU-Austritt Großbritanniens. Das geht aus dem neuesten Ökonomen-Panel des ifo-Instituts und der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hervor. Ein ähnliches Meinungsbild ergab die Einschätzung der Experten aus dem World Economic Survey (WES) des ifo Instituts aus dem Monat April. Von über 700 Experten aus 113 Ländern sprachen sich 86,6 Prozent der Teilnehmer gegen den Brexit aus.
Ein Brexit brächte laut 54 Prozent der aktuelle Befragten des Ökonomen-Panels starke wirtschaftliche Nachteile für das Land, weitere 32 Prozent sehen geringe ökonomische Nachteile für das Vereinigte Königreich. Für die deutsche Wirtschaft befürchten 65 Prozent bei einem Brexit nur geringe ökonomische Nachteile, 12 Prozent immerhin erwarten starke Nachteile.
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Einer der Volkswirte schrieb: „Ein Brexit würde ökonomisch und politisch allen Seiten nur Nachteile bringen und Europa destabilisieren. Schade, dass Großbritannien nicht sein ganzes Gewicht in Europa einbrachte, sondern zu passiv war.“ Ein anderer merkte dagegen an: „Ein Brexit bringt langfristig erhebliche Vorteile für die gesamte EU, da Großbritannien eine Bremse für die europäische Integration ist.“ Bei einer weiteren Frage sprachen sich 93 Prozent der Volkswirte aus gegen ein Ausscheiden Deutschlands aus der EU.