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    Mainova AG: Rede des Vorstandsvorsitzenden zur Hauptversammlung am 25. Mai 2016

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    Mainova AG: Rede des Vorstandsvorsitzenden zur Hauptversammlung am 25. Mai

    2016

    25.05.2016 / 15:21

    Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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    Hauptversammlung

    der Mainova Aktiengesellschaft

    am 25. Mai 2016 im

    Palmengarten Frankfurt

    Rede von

    Dr. Constantin H. Alsheimer

    Vorsitzender des Vorstandes

    der Mainova Aktiengesellschaft

    ___________________________________

    Es gilt das gesprochene Wort.

    Begrüßung und Einleitung

    Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

    liebe Gäste und Freunde der Mainova,

    meine sehr verehrten Damen und Herren.

    Ich darf Sie auch im Namen meiner Vorstandskollegen Norbert Breidenbach und

    Lothar Herbst herzlich begrüßen zur Hauptversammlung Ihrer Mainova

    Aktiengesellschaft.

    "Die Welt der Energiewirtschaft ist im Umbruch."

    So oder so ähnlich beginnen seit rund 10 Jahren Reden zur

    Geschäftsentwicklung von Energieversorgern. Dieser mittlerweile recht

    abgeschliffen wirkende Satz trifft sicherlich immer noch zu und wird

    voraussichtlich auch für die nächsten Jahre noch wahr sein. Diese Aussage

    trifft jedoch auf Wirtschaftsunternehmen generell zu. Ich würde daher von

    einer Kontinuität des Wandels sprechen.

    Die Energiewirtschaft in Deutschland - davon bin ich überzeugt - steht auch

    weiterhin vor großen Unwägbarkeiten. Kein Geschäftsmodell ist in Stein

    gemeißelt. Ein Blick auf "die Großen" der Branche führt das ebenso vor

    Augen, wie ein Blick auf den ein oder anderen regionalen Wettbewerber.

    Ich möchte Ihnen gerne erläutern, was wir als Mainova tun, um mit diesen

    Herausforderungen umzugehen.

    Ich möchte Ihnen auch aufzeigen, welche Entscheidungen aus unserer Sicht

    richtig wären, um die Ziele der Energiewende zu erreichen - nämlich eine

    kostengünstige, klimafreundliche und sichere Energieversorgung.

    Blick auf das Geschäftsjahr 2015

    Lassen Sie mich aber zunächst einen Blick auf das Geschäftsjahr 2015

    werfen. Unserem Geschäftsbericht können Sie in der Gesamtaussage des

    Vorstands zum Geschäftsverlauf des Konzerns entnehmen, dass wir - ich

    zitiere - "durch ein stabiles operatives Kerngeschäft" und "vorausschauend

    eingeleitete Optimierungsmaßnahmen [.] ein insgesamt zufriedenstellendes

    Geschäftsergebnis erwirtschaften" konnten.

    Die wesentlichen Faktoren dieser - im Wettbewerbsumfeld - positiven

    Geschäftsentwicklung möchte ich Ihnen kurz veranschaulichen:

    Unser bereinigtes Ergebnis vor Steuern liegt mit 128,9 Mio. Euro leicht

    unter dem Niveau des Vorjahres. Die Umsatzrendite liegt wie im Vorjahr bei

    6,7 Prozent.

    Bei der Erzeugung von Strom und Wärme haben wir einerseits von der kühleren

    Witterung im Vergleich zum Vorjahr profitiert. Andererseits wurde die

    leichte Ergebnisverbesserung in diesem Segment durch die weiterhin

    schwierige Situation für die Vermarktung von eigenerzeugtem Strom belastet.

    Folglich mussten wir erneut Risikovorsorge für unsere hocheffizienten

    Gaskraftwerke in Irsching und in Bremen vornehmen, in Form von

    Wertberichtigungen und Rückstellungen.

    In den Segmenten Gas- und Stromversorgung spüren wir nach wie vor starken -

    sogar zunehmende - Wettbewerb und den daraus resultierenden Margendruck.

    Umso zufriedener sind wir mit dem gestiegenen Ergebnisbeitrag sowohl in der

    Gas- und Stromversorgung als auch im Segment Wärmeversorgung. Dabei

    profitierten die wärmegeführten Segmente auch von der kühleren Witterung.

    Wie Sie wissen, konnten wir im Wassergeschäft bei den Privatkundentarifen

    in den vergangenen Jahren durch die vom Kartellamt verordneten niedrigen

    Preise kein auskömmliches Ergebnis erzielen. Dies war auch 2015 der Fall.

    Im April dieses Jahres haben wir den Wasserpreis deshalb angepasst. Trotz

    dieser Tatsache bieten wir unter den fünfzehn größten deutschen Städten

    weiterhin den günstigsten Wasserpreis. Und dies obwohl wir in Frankfurt

    eines der aufwändigsten Verfahren zur Wassergewinnung betreiben müssen.

    Neben unserem stabilen Kerngeschäft sind wir stolz auf unsere erfolgreichen

    Beteiligungen. Sie bilden ein wichtiges Fundament für unseren Erfolg.

    Unsere wichtigste Beteiligung ist die an der Thüga AG.

    Diese Beteiligung ist besonderer Ausdruck unserer Geschäftsphilosophie: Wir

    sind überzeugt, dass die Energiewende ihrem Wesen nach regional ist und

    regional verwurzelte Unternehmen die geborenen Treiber für den Umbau des

    deutschen Energiesystems sind.

    Der Zusammenschluss dieser Unternehmen in der Thüga macht es möglich,

    einerseits regional verwurzelt zu bleiben und andererseits zugleich Größen-

    und Verbundvorteile zu realisieren.

    Auch im vergangenen Jahr hat unsere Beteiligung an der Thüga eine gute

    Rendite erwirtschaftet.

    Der Ergebnisrückgang im Segment Beteiligungen insgesamt ist durch einmalige

    Effekte verursacht.

    Wie gesagt, sind wir mit unserem Gesamtergebnis zufrieden. Einzelheiten

    können Sie unserem Geschäftsbericht entnehmen.

    Zufrieden sind wir auch unter dem Gesichtspunkt, dass wir die Kraft hatten,

    in signifikantem Umfang in die Zukunft unseres Unternehmens zu investieren:

    In 2015 haben wir Investitionen im Umfang von rund 115 Millionen Euro

    getätigt. Diese liegen deutlich über dem Niveau unserer Abschreibungen. Ein

    Großteil der Investitionen erfolgte im Rahmen des Ausbaus unserer

    Wärmeversorgung in Frankfurt.

    Wir verbinden unsere Frankfurter Erzeugungsanlagen durch unser

    Fernwärmenetz und steigern damit deren Effizienz und Flexibilität. Dieses

    herausfordernde Investitionsprojekt hat eine gute Rendite für unser

    Unternehmen und für die Umwelt. Insgesamt können 100.000 Tonnen CO2 pro

    Jahr eingespart werden. Das ist viel. Es ist so viel CO2, wie etwa acht

    Millionen Bäume in einem Jahr kompensieren und immerhin - allein diese

    Maßnahme - ein Sechstel der gesamten CO2-Reduktionsziele der Stadt

    Frankfurt, die diese in ihrem Klimaschutzkonzept bis 2020 vorgesehen hat.

    Darüber hinaus haben wir, trotz der hohen Investitionen, wie im Vorjahr,

    unsere Finanzverbindlichkeiten außerplanmäßig reduziert. Unsere

    Eigenkapitalquote hat sich damit auf 37,9 Prozent erhöht. Ihre Mainova

    macht das über den Tag hinaus stark.

    Vor diesem Hintergrund war und ist Ihre Mainova-Aktie ein gutes Investment

    mit einer attraktiven Rendite. Das Handelsblatt - aber das nur am Rande -

    titelte am 7. April "Aktionäre im Glück". Die Mainova rangierte dabei auf

    Platz acht der zehn zuverlässigsten Dividendenzahler.

    Lassen Sie mich festhalten: Auch im Jahr 2015 hat Ihre Mainova

    Aktiengesellschaft Chancen genutzt und Risiken minimiert.

    Wir sehen uns für die Zukunft gut aufgestellt. Die stabile Verfassung der

    Mainova ist uns zugleich Ansporn, Ihr Unternehmen hinsichtlich

    Kundenorientierung, hinsichtlich der Kostenstruktur und Ertragskraft

    ständig zu verbessern.

    Politische Rahmenbedingungen - Dekarbonisierung

    Gleichzeitig dürfen wir nicht die Augen vor den großen Herausforderungen

    verschließen, mit denen unser Geschäft durch die Energiewende und die

    weiterhin unsicheren politischen Rahmenbedingungen konfrontiert ist.

    Auf der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris ist etwas höchst Außergewöhnliches

    geschehen. Im Dezember haben sich alle 195 Staaten auf ein gemeinsames Ziel

    geeinigt. Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur gegenüber der

    vorindustriellen Zeit soll in diesem Jahrhundert deutlich unter 2 Grad

    Celsius bleiben. Um dies zu erreichen muss um die Jahrhundertmitte herum,

    also 2050, ein Gleichgewicht erreicht werden zwischen den CO2-Emissionen

    einerseits und der CO2-Bindung zum Beispiel in Wäldern andererseits.

    Für die deutsche Energiewirtschaft bedeutet das, dass an der sogenannten

    Dekarbonisierung, also dem weitgehenden Ausstieg aus der Energiegewinnung

    mittels fossiler Brennstoffe, mit Nachdruck gearbeitet werden muss.

    Das ist aus unserer Sicht gut und richtig. Und auch wenn an diesem Projekt

    in einem globalen oder zumindest europäischen Maßstab gearbeitet werden

    sollte, müssen auch wir in Deutschland den Anspruch haben, die richtigen

    Weichen zu stellen.

    Ein Abgleich der deutschen Zielvorgaben für 2020 mit der Realität zeigt

    jedoch ein ernüchterndes Bild: die CO2-ärmsten und effizientesten

    Kraftwerke - wie zum Beispiel unser hochmodernes Gaskraftwerk in Irsching -

    sind derzeit nicht profitabel zu betreiben.

    Für unser Unternehmen führt dies zu Belastungen durch Risikovorsorgen und

    Wertminderungen.

    In einem größeren Kontext bedroht es jedoch vor allem die Ziele der

    Energiewende. Gleichzeitig nämlich lieferten Braunkohle-Kraftwerke in 2015

    rund 24 Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung.

    Alleine die deutschen Braunkohlekraftwerke sind für einen höheren CO2-

    Ausstoß verantwortlich als der gesamte deutsche Verkehrssektor, also

    Individualverkehr plus öffentlicher Personennahverkehr plus Luftverkehr.

    Daran ist das derzeit bestehende Strommarktmodell schuld, wobei der Begriff

    "Markt" in diesem Kontext eigentlich fehl am Platze ist. Durch die

    vorrangige Einspeisung von subventionierter erneuerbarer Energie ist der

    Strompreis weiterhin tief im Keller.

    Während eine Megawattstunde aus erneuerbaren Energien mit dem bis zu

    Siebenfachen des derzeitigen Strompreises vergütet wird, ist der Betrieb

    von hocheffizienten Gaskraftwerken nicht rentabel.

    Für das Gelingen der Energiewende sind emissionsarme, hochflexible

    Gaskraftwerke, die immer dann einspringen, wenn Energie aus Solar- und

    Windkraftanlagen nicht zur Verfügung steht aber notwendig.

    Da die erneuerbaren Energien gleichzeitig immer stärker den inländischen

    Strombedarf decken, fließt deutscher Kohlestrom zusehends auch in den

    Export.

    Das bedroht nicht nur die selbst gesteckten Klimaziele in Deutschland,

    sondern insgesamt die Pariser Klimabeschlüsse.

    Das ist das Paradoxon der Energiewende. Es trägt nicht zur Glaubwürdigkeit

    deutscher Energiepolitik in der Welt bei und ist überhaupt kein Fortschritt

    für die Energiewende, wenn erneuerbare Energien zwar einen Rekordanteil an

    Strom produzieren, gleichzeitig aber Braunkohle-Kraftwerke Tag und Nacht

    laufen. Im Übrigen lassen sich so die CO2-Reduktionsziele für 2020 nicht

    erreichen.

    Um das Ziel der Dekarbonisierung zu erreichen wäre es vernünftig, die CO2-

    Intensität der Energieträger beim Ausstieg aus der konventionellen

    Erzeugung in den Mittelpunkt der Entscheidung zu stellen.

    Der Gesetzgeber sollte entsprechend einen rechtssicheren Ausstiegspfad für

    die Braunkohle beschreiben.

    Verknüpft mit einer Reform des EU-Zertifikatehandels wäre das ökologisch am

    sinnvollsten und würde für Investitionssicherheit sorgen.

    Damit könnte sich unser Energiesystem nach und nach auf die effizientesten

    und CO2-ärmsten Technologien fokussieren.

    Dies sind hochmoderne und flexible Gaskraftwerke wie in Irsching, sowie

    Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, wie wir sie in Frankfurt betreiben. KWK ist

    die günstigste Technologie, wenn es um die Vermeidungskosten für CO2 geht.

    Die Bundesregierung hat dieser Tatsache mit der KWK-Novelle schon ein Stück

    weit Rechnung getragen. Dies begrüßen wir ausdrücklich. Wir hoffen, dass

    die Europäische Kommission die Umsetzung dieses Gesetzes nicht weiter

    verzögert.

    Meine Damen und Herren,

    Lassen Sie mich noch einmal auf unser Gaskraftwerk in Irsching zu sprechen

    kommen:

    Im letzten Jahr haben die niedrigen Strompreise dazu geführt, dass unser

    Gemeinschaftskraftwerk Irsching in nur 46 Stunden am Markt eingesetzt

    werden konnte. Gleichzeitig wurden wir staatlich dazu verpflichtet, das

    Kraftwerk betriebsbereit am Netz zu halten. An deutlich über eintausend

    Stunden musste unser Kraftwerk zur Sicherung der Netzstabilität in

    Süddeutschland eingesetzt werden.

    Diese Leistung wird nicht angemessen vergütet. Für die Stunden, die unser

    Gaskraftwerk zur Sicherung der Netzstabilität eingesetzt wird, zahlt der

    zuständige Übertragungsnetzbetreiber lediglich einen anteiligen

    Aufwendungsersatz. Gegen diesen, aus unserer Sicht, enteignungsgleichen

    Eingriff wehren wir uns derzeit vor Gericht.

    Wir sind der Überzeugung: wer Infrastruktur zur Verfügung stellt, von der

    die Allgemeinheit profitiert, der muss für diese Leistung auch eine

    angemessene Vergütung erhalten.

    Strommarktgesetz - Speicher für die Energiewende

    Meine Damen und Herren,

    aus Überzeugung haben wir stets für marktwirtschaftliche Lösungen plädiert.

    Das gilt nicht nur dann, wenn es darum geht die Klimaschutzziele der

    Energiewende zu erfüllen. Das muss auch gelten, wenn es um die Frage geht,

    wie können wir Versorgungszuverlässigkeit zu bezahlbaren Preisen

    sicherstellen.

    Deutschland und insbesondere unsere Region Frankfurt Rhein-Main sind auf

    eine stabile und bezahlbare Versorgung ganz besonders angewiesen.

    Auch in dieser Frage müssen wir uns jedoch den Realitäten stellen. Tatsache

    ist, dass für die wachsenden erneuerbaren Energien kein funktionierender

    Markt besteht.

    Im Gegenteil, es gibt staatlich festgelegte Produktionsziele, die über

    Umlagen von den Stromkunden bezahlt werden.

    Auch das im vergangenen Jahr eingeführte Ausschreibungsverfahren für die

    Förderung von Solar- und demnächst auch Windparks ändert daran wenig.

    Marktmechanismen werden dabei lediglich eingesetzt, um die Höhe der

    staatlichen Subvention zu regulieren.

    Das Bundeswirtschaftsministerium sagt: Investitionen in konventionelle

    Kraftwerke sollen alleine über Preissignale angereizt werden. Diese

    Preissignale entstehen aber nur in einem funktionierenden Markt. Davon sind

    wir weit entfernt.

    Erschwerend kommt noch hinzu: Unabhängig davon, wie der Strommarkt in

    Deutschland gestaltet wird, werden die teilweise staatlich finanzierten

    Produktionskapazitäten in europäischen Nachbarländern Preissignale so

    abschneiden, dass Investitionen in Deutschland unmöglich werden.

    Nach der Bundestagswahl wird die Bundesregierung entscheiden müssen, was

    sie will: Markt oder Subventionen, einen europäischen Gleichklang der

    Rahmenbedingungen oder nationale Sonderlösungen. Der bisherige Weg "von

    allem etwas" wird dauerhaft nicht tragen. Jedenfalls wird er sehr teuer

    werden.

    Meine Damen und Herren,

    es gibt auch Positives festzustellen: der durchschnittliche Beitrag der

    erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch ist erneut gestiegen. Er lag

    2015 bei 32,6 Prozent.

    Zwei Tage der vergangenen Monate machen jedoch eine der aktuell größten

    Baustellen der Energiewende deutlich:

    Am 23. August zwischen 13:00 und 14:00 Uhr deckten Erneuerbare Energien

    immerhin 83,2 Prozent des Gesamtstromverbrauchs.

    Dagegen am 3. November um 17:00 Uhr waren es gerade einmal 9,9 Prozent.

    Weil eben Windräder und Solarparks nicht konstant und regelbar Energie

    liefern, benötigen wir zuverlässige Speichermöglichkeiten. Bundespolitik

    und Übertragungsnetzbetreiber treibt die Frage nach dem Ausgleich von

    Stromangebot und Stromnachfrage auch durchaus um.

    Allerdings richtet sich deren Hauptaugenmerk derzeit ganz auf die

    großräumliche Dimension des Problems. Im Mittelpunkt steht der Aus- und

    Neubau der Stromautobahnen, um den Transport von Energie von Nord- nach

    Süddeutschland zu gewährleisten. Dieser Aus- und Neubau der Stromautobahnen

    ist zwar ein wichtiger Baustein für die Transformation der deutschen

    Energiewirtschaft.

    Deutschland läuft aber durch die Fokussierung auf diese großräumliche

    Dimension des Problems Gefahr, die zeitliche Dimension - also die Frage der

    Speicherung - aus den Augen zu verlieren.

    Wir sehen in der bereits bestehenden Infrastruktur der Gasversorgung eine

    Möglichkeit, die Speicherproblematik zu lösen.

    Mit unserer Power-to-Gas-Anlage, die mit einem hervorragenden Wirkungsgrad

    von etwa 75 Prozent bereits im Regelbetrieb läuft, betreibt die Mainova

    gemeinsam mit Partnern der Thüga-Gruppe einen Baustein, der die Speicherung

    von grüner Energie in der bestehenden Gas-Infrastruktur ermöglicht.

    Die Bundespolitik muss jedoch auch hier die Weichen richtig stellen:

    Speicher sind keine Endverbraucher - und sie dürfen deshalb auch nicht wie

    Endverbraucher durch Steuern und Abgaben belastet werden.

    Bundesregierung und Bundesnetzagentur scheinen aktuell aber andere

    Prioritäten zu setzen. Sie haben anscheinend nur die großen Strukturen im

    Blick und setzen dabei auf einen Zentralismus der Planung und einen

    Dirigismus der Lösungsfindung.

    Davon profitieren die vier Übertragungsnetzbetreiber, während die

    regionalen Energieversorger nicht zum Zuge kommen. Diese Entwicklung ist

    nicht effizient und wiederspricht dem regionalen Charakter der

    Energiewende.

    Ein weiteres Beispiel dafür ist die Digitalisierung der Energiewirtschaft.

    Diese ist notwendig. Denn intelligente Zähler erlauben eine bessere

    Abstimmung von schwankender Erzeugung und Verbrauch.

    Aber auch hier wird der gesetzliche Rahmen so gesteckt, dass Wertschöpfung

    von den regionalen Verteilnetzbetreibern, also von unserer Tochter NRM, auf

    die vier großen Übertragungsnetzbetreiber übergeht.

    Wir verstehen das nicht nur als frontalen Angriff auf kommunale und

    regionale Strukturen. Wir sind auch davon überzeugt, dass dies neue

    Oligopole befördert und wir uns auch in diesem Feld vom Marktgedanken

    entfernen. Diese Entwicklung macht uns große Sorge. Sie ist

    volkswirtschaftlich ineffizient und wird nicht zum Gelingen der

    Energiewende beitragen.

    Im Übrigen führt diese Entscheidung energiewirtschaftliche Wertschöpfung

    aus Hessen heraus, da keiner der vier großen Übertragungsnetzbetreiber hier

    seinen Sitz hat.

    Wettbewerb und Kundenfokussierung

    Meine Damen und Herren,

    Sie sehen wir begleiten die Energiewende konstruktiv und differenziert.

    Bei den technischen Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende

    beschreiten wir fokussiert Neuland.

    Gleichzeitig wollen wir aber auch mit unseren Produkten gezielt Neues

    angehen und unseren Kunden zukunftsfähige Lösungen bieten.

    187 Stromanbieter und 138 Gasversorger im Netzgebiet unserer Tochter

    Netzdienste Rhein-Main zeigen: Der Wettbewerb ist weiterhin intensiv und

    fordernd.

    Wir stellen uns diesem Wettbewerb mit Erfolg. Seit 2009 konnten wir im

    Saldo etwa 100.000 neue Kunden gewinnen. Dies haben wir erreicht, weil wir

    zielgerichtet neue Vertriebsgebiete erschlossen haben.

    Den Wettbewerb spüren wir insbesondere auch in Frankfurt und in unserem

    Netzgebiet. Deshalb ist für uns wichtig, dass unsere Bestandskunden genauso

    wie jeder potentielle Neukunde im Mittelpunkt unseres Handelns stehen.

    Unsere Prozesse sind auf den Kunden ausgerichtet. Wir hinterfragen und

    verbessern diese kontinuierlich.

    So haben wir durch die Bündelung der Vertriebsaktivitäten unseres

    Stammhauses mit dem Contracting-Geschäft der ehemaligen Mainova-Energie-

    Dienste unsere Vertriebsprozesse schlanker und zugleich effizienter

    gestaltet.

    Wir wollen mit unserem Service überzeugen. Unser Anspruch ist, unseren

    Kunden bei fairen Preisen den besten Service zu bieten.

    Wir waren mit die Ersten, die Kunden einen Zugang zu Energieprodukten über

    das Internet angeboten haben. Wir wollen die digitalen Kanäle, die unsere

    Kunden nutzen, weiter ausbauen.

    Dazu gehört auch unsere MainOrt-App, über die Sie Zugang zu zahlreichen

    regionalen Angeboten und Informationen haben.

    Hier finden Sie von der aktuellen Parkhausbelegung, über

    Veranstaltungshinweise bis hin zu Energiespartipps alles, was sich in der

    Region Frankfurt Rhein-Main bewegt.

    Wir bieten unseren Kunden nicht nur hervorragenden Service und eine

    zuverlässige Versorgung zu fairen Preisen. Wir bieten ihnen echten Mehrwert

    darüber hinaus.

    Auch in Form innovativer Produkte. Unsere attraktiven Photovoltaik-Lösungen

    für Mieter, für die Wohnungswirtschaft und für unsere Gewerbekunden sind

    dafür ein Beispiel.

    So haben durch unser Mieterstrommodell erstmals auch Mieter direkt die

    Möglichkeit, von der Energiewende zu profitieren. Als Energieversorger

    betreiben wir die Solaranlagen auf den Dächern der Mietshäuser.

    Für den Mieter entstehen also keine Investitionskosten und -risiken.

    Gleichzeitig profitieren die Mieter von einem günstigen Ökostromtarif.

    Wir sehen in diesen Geschäftsmodellen einen wichtigen Schritt in die

    Zukunft. Energieversorgung wird dezentral sein. Ihre Mainova hat das Know-

    How diese Energiezukunft für Energieproduzenten und -verbraucher zu

    managen.

    Mainova als Partner der Region

    Meine Damen und Herren,

    als regionaler Energieversorger sind wir mit unserer Heimatregion eng

    verbunden.

    Wir wollen diese regionale Stärke nutzen und uns weiter als zuverlässiger

    Partner der Kommunen in der Region Frankfurt-Rhein-Main beweisen.

    Wir sind stolz darauf, dass wir in 2015 die Strom- und

    Wasserkonzessionsverträge mit der Stadt Frankfurt am Main verlängern sowie

    die Fernwärmeversorgung in Frankfurt fortsetzen konnten.

    In Hofheim am Taunus, Flörsheim am Main und Friedrichsdorf konnten wir

    unsere Gas-Konzessionen verlängern.

    Mit der Stadt Mörfelden-Walldorf haben wir eine Netzeigentumsgesellschaft

    gegründet.

    Wir beweisen damit unsere Zuverlässigkeit und Flexibilität, wenn es darum

    geht, mit den Kommunen individuelle Lösungen zu finden.

    Sie als unsere Anteilseigner wissen: wir profitieren von einer starken und

    leistungsfähigen Gesellschaft und der Prosperität in unserer Region.

    Wir fühlen uns dieser Gesellschaft und unserer Heimatregion verpflichtet.

    Unser Sponsoring fördert sportliche Vorbilder und insbesondere den

    Breitensport in der Region.

    Es ist ein gutes Instrument, um unsere Marke bekannt zu machen und mit

    Werten zu verbinden.

    Darüber hinaus fördern wir über unser Spendenwesen eine Vielzahl an

    gemeinnützigen Initiativen. Und auch die Erhöhung der Zahl unserer

    Auszubildenden von derzeit 28 auf 35 im Jahr 2016 leistet einen Beitrag zur

    guten Entwicklung unserer Heimat.

    Abschluss

    Meine sehr verehrten Damen und Herren,

    ich habe es eingangs betont: Die Energiewirtschaft ist weiter im Wandel.

    Für uns ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, im Inneren beweglich

    zu bleiben.

    Unser frühzeitig eingeführtes Effizienzprogramm zeigt weiterhin und

    dauerhaft Wirkung. Es hat zu wesentlichen Ergebnisverbesserungen geführt.

    Gleichzeitig - und ich erachte das als mindestens genauso wichtig - hat es

    zu einer inneren Beweglichkeit beigetragen, auf die wir großen Wert legen

    und die wir weiter stärken wollen.

    Meine Damen und Herren,

    ich danke Ihnen für das Vertrauen, dass Sie uns als Vorstand und Ihrer

    Mainova als Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr entgegen gebracht

    haben.

    Ich danke an dieser Stelle auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

    Mit ihrer Leistung haben Sie einen wesentlichen Anteil am Erfolg unseres

    Unternehmens.

    Leistung mit Energie - dies war in den vergangenen Jahren unser

    Unternehmensmotto - es wird auch zukünftig maßgeblich für unser Handeln

    sein.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

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    25.05.2016 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,

    übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.

    Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

    Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,

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    Medienarchiv unter http://www.dgap.de

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    Sprache: Deutsch

    Unternehmen: Mainova AG

    Solmsstraße 38

    60486 Frankfurt am Main

    Deutschland

    Telefon: 069 - 213 - 83021

    Fax: 069 - 213 - 83020

    E-Mail: c.ruebig@mainova.de

    Internet: www.mainova.de

    ISIN: DE0006553464, DE0006553407

    WKN: 655346, 655340

    Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (General Standard);

    Freiverkehr in Berlin, Stuttgart

    Ende der Mitteilung DGAP News-Service

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