Taumelnder Online-Riese
Eigenartige Buchhaltungsmethoden - US-Börsenaufsicht ermittelt gegen Alibaba
Wegen möglicher Verstöße gegen das Wertpapiergesetz hat die US-Börsenaufsicht SEC Ermittlungen gegen den Amazon-Konkurrenten Alibaba eingeleitet. Warnungen vor eigenartigen Buchhaltungsmethoden gab es schon länger. Es ist nicht der erste große Vorwurf gegen den Online-Riesen.
Am Mittwoch räumte der Onlinehändler in seinem Jahresbericht Ermittlungen von der US-Börsenaufsicht ein. Was den Inhalt der Untersuchungen angeht, ging man laut "dpa-AFX" jedoch nicht ins Detail - lediglich wurde bekanntgegeben, dass es unter anderem um die Rechnungslegung im Zusammenhang mit Beteiligungsfirmen gehe. Alibaba kooperiere mit den Behörden und habe die verlangten Informationen herausgegeben.
Dabei steht Alibaba nicht zum ersten Mal in der Kritik. Schon seit Längerem hatten Experten vor den eigenartigen Buchhaltungsvorschriften und intransparenten Strukturen des Unternehmens gewarnt. Zusätzlich warf die chinesische Regierung dem Onlinehändler im letzten Jahr vor, zu viele gefälschte Produkte zu führen und illegale Geschäfte zu betreiben. Bei Taoboa, dem Alibaba-Marktplatz, wies man diese Vorwürfe vehement zurück und bezichtigte die zuständige Untersuchungskommission der Rufschädigung.
Nach Bekanntwerden der Nachricht sackte der Aktienkurs nach Börsenschluss um über fünf Prozent auf 66,51 Euro zusammen, eine Erholung trat am Donnerstag aber schnell wieder ein.
Alibaba-Group - 24-h-Chart