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Der ehemalige Goldman Sachs Banker, Frank Niehage, wird in Kürze den Geschäftsbericht der FinTech Group für 2015 präsentieren. Nach vorläufigen Zahlen erzielten die Frankfurter ein EBITDA von 19 Mio. Euro. Wie aus Finanzkreisen zu hören ist, soll das berichtete EBITDA nunmehr leicht besser ausfallen als vorläufig verkündet. Insgesamt war 2015 ein Jahr der Neuaufstellung der Gruppe.

Das Nettoergebnis wird im Wesentlichen durch Abschreibungen und vermutlich auch Einmaleffekten geprägt sein. CEO Niehage hat aus dem einst reinen Online-Broker Flatex einen spannenden Finanzkonzern strukturiert, der an der Börse immerhin mit mehr als einer Viertelmilliarde Euro kapitalisiert wird und 2016 weiter kräftig wachsen wird. Der Chef der FinTech Group erwartet im Jahr 2016 ein EBITDA von 30 bis 35 Mio. Euro. Flatex wird wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Große Erwartungen hat Niehage an den „flatex flex-Kredit“, der Ende März 2016 eingeführt wurde. Die Kreditlinie kommt bei den Kunden wohl gut an und führt zu einer guten Nachfrage. Laut Niehage ist das hauseigene Kreditangebot eine Alternative zum teuren Dispo-Kredit. Als Sicherheit dient der Depotbestand. Das Geld kann frei verwendet werden und ist kein Effektenlombardkredit. Mit diesem Geschäft verdient das Unternehmen schon ab diesem Jahr gutes Geld. Kräftig Kasse soll ebenfalls in diesem Jahr aufgrund der jüngsten Partnerschaft mit Morgan Stanley gemacht werden. Unter der Marke Flatex werden Zertifikate und Optionsscheine für den deutschen Markt aufgebaut und von Flatex selbst vermarktet. Netter Nebeneffekt: Handeln die Flatex-Kunden diese Produkte, zahlen sie hierauf weniger Gebühren. Bei Flatex selbst explodieren die Margen auf diese Papiere – da sich der Emittent und FinTech Group die Margen vermutlich aufteilen werden. Das könnte ab 2016 und sicherlich ab 2017 ein gewichtiger Ergebnistreiber sein.

Kein Ergebnisträger mehr für die FinTech Group wird die Aktionärsbank sein. Niehage hatte den längst geplanten Verkauf dieser Bank final eingetütet. In der Summe wurde die Aktionärsbank nach unseren gewohnt guten Informationen zum Buchwert von 10 Mio. Euro aus einem Mix von reduziertem Eigenkapital und Kaufpreiszahlung in bar veräußert. Käufer der Bank ist übrigens Rolf Elgeti, der am Kapitalmarkt aufgrund seiner einstigen Tätigkeit bei der TAG Immobilien AG bekannt ist. Mit der Transaktion hat Niehage zugleich einen neuen Bankkunden gewonnen. Den technischen und aufsichtsrechtlichen Betrieb übernimmt nämlich die FinTech Group - über ihre eigenen Banksysteme der Bank biw AG und XCOM AG. Die Service-Fee dafür dürfte sich pro Jahr auf ca. 1 Mio. Euro belaufen.