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    Marktkommentar  1579  0 Kommentare HSBC Mai 2016: Bei Aktien keine Bewertungsblase in Sicht

    Steigende Aktienkurse werden derzeit mit besonderem Argwohn betrachtet. Die Mischung aus stagnierenden Unternehmensgewinnen und höheren Notierungen lässt für viele Anleger nur eine Schlussfolgerung zu: Die Aktienmärkte befinden sich in einer Bewertungsblase. Der Blick auf einige Bewertungszahlen in den USA scheint den Skeptikern Recht zu geben. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt rund 30 Prozent über dem langfristigen Durchschnitt. Das auf Basis geglätteter Gewinne berechnete Shiller KGV überschreitet seinen mehr als hundertjährigen Durchschnitt um fast 50 Prozent. Die langfristige Substanzwertbetrachtung mit Hilfe des Tobin?s Q fördert sogar eine 80-prozentige Überbewertung zu Tage. Keine Frage, die Rückkehr zu den Mittelwerten bedeutet nahezu dramatische Kursverluste. Unternehmen werden jedoch weniger anhand ihrer Historie, sondern auf Grundlage zukünftiger Gewinne beurteilt. Neben dieser schwierigen Schätzung muss zur Beurteilung auch ein angemessener Abzinsungsfaktor gewählt werden, der sich aus einem risikolosen Zins und einer spezifischen Risikoprämie zusammensetzt. Niedriges Wachstum und gedrückte Inflationserwartungen haben den risikolosen Zins nachhaltig vermindert. Mit weniger als zwei Prozent rentieren langlaufende US-Staatsanleihen nahe den historischen Tiefständen. Bleibt es bei den Gewinnschätzungen, liegt die Risikoprämie an der Wall Street mit rund vier Prozent jedoch sogar über dem langfristigen Durchschnitt von 3,5 Prozent. Aktien sind also vor allem deswegen teurer als früher, weil das Zinsniveau nachhaltig niedriger ausfällt. Von einer Bewertungsblase kann keine Rede sein, erst recht nicht in Europa. Hier liegt die Verzinsung langlaufender Staatsanleihen deutlich unter einem Prozent. Die Risikoprämie fällt mit gut fünf Prozent daher nochmals deutlich höher aus. Anleger sollten sich von der Bewertungsdiskussion nicht verunsichern lassen. Solange kein großer Zinserhöhungszyklus in Sicht ist, bleiben Aktien auf dem aktuellen Kursniveau ein fester Bestandteil jedes gemischten Portfolios. Speziell europäische Aktien sind für Anleger unter Bewertungsgesichtspunkten sogar ausgesprochen attraktiv.





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    Marktkommentar HSBC Mai 2016: Bei Aktien keine Bewertungsblase in Sicht Steigende Aktienkurse werden derzeit mit besonderem Argwohn betrachtet. Die Mischung aus stagnierenden Unternehmensgewinnen und höheren Notierungen lässt für viele Anleger nur eine Schlussfolgerung zu: Die Aktienmärkte befinden sich in einer Bewertungsblase. Der Blick auf einige Bewertungszahlen in den USA scheint den Skeptikern Recht zu geben. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt rund 30 Prozent über dem langfristigen Durchschnitt. Das auf Basis geglätteter Gewinne berechnete Shiller KGV überschreitet seinen mehr als hundertjährigen Durchschnitt um fast 50 Prozent. Die langfristige Substanzwertbetrachtung mit Hilfe des Tobin?s Q fördert sogar eine 80-prozentige Überbewertung zu Tage.