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    ROUNDUP/Studie  715  0 Kommentare Versicherer stecken immer mehr Geld in Immobilien

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltenden Niedrigzinsen treiben die Versicherer laut einer Studie immer stärker zur Geldanlage in Immobilien. Zwischen Anfang 2015 und Anfang 2016 sei der Immobilien-Anteil an den Kapitalanlagen der deutschen Versicherungsgesellschaften von 7,6 auf 9,3 Prozent gestiegen, sagte Experte Dietmar Fischer von der Unternehmensberatung EY am Dienstag in Frankfurt. "Das ist die erste deutliche Steigerung überhaupt." Bis Ende 2016 dürfte fast jeder zehnte angelegte Euro der hiesigen Branche in Immobilien stecken.

    Als beliebtestes Anlageziel der Versicherer haben Bürogebäude die Einzelhandelsflächen abgelöst. 75 Prozent der befragten Unternehmen wollen der Studie zufolge in diesem Jahr in Büros investieren, 65 Prozent in Gebäude mit Ladengeschäften und Wohnhäuser. Drei Jahre lang hätten Einzelhandelsflächen wie große Einkaufszentren bei den Immobilienanlagen der Versicherer ganz vorn gestanden, sagte Fischer. Allerdings hätten sich die Renditehoffnungen für die Investoren nicht immer erfüllt. So seien sie als Vermieter über eine umsatzabhängige Miete oft direkt am Geschäft ihrer Mieter beteiligt.

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    Haupttreiber für die steigende Immobilienquote ist das nicht enden wollende Zinstief. "95 Prozent sagen: Wir kommen an Immobilien-Investments aufgrund der Niedrigzinsphase nicht vorbei", sagte Fischer. Lebensversicherer müssen die Garantiezinsen für ihre Kunden erwirtschaften. Die festverzinslichen Papiere, die 80 Prozent der Anlagen ausmachten, werfen bei der Neuanlage aber meist nicht mehr genügend ab. Investitionen in Mietobjekte sollen das ausgleichen. Aus dem gleichen Grund stecken immer mehr Versicherer seit einiger Zeit auch Geld in Infrastruktur wie Stromnetze, Windparks oder Flughäfen, die stetige, planbare Einnahmen versprechen.

    Die starke Nachfrage nach Top-Immobilien in den größten deutschen Städten treibt jedoch die Kaufpreise nach oben. Laut Fischer warten asiatische Staatsfonds nur darauf, in Deutschland im großen Stil Immobilien zu erwerben. Versicherer, die bisher auf Top-Immobilien in Top-Lagen und Top-Ländern gesetzt hätten, wichen daher auch auf B-Lagen in A-Städten oder A-Lagen in B-Städten aus. Auf Grund des Drucks sei die Branche bereit, etwas höhere Risiken einzugehen.

    Auch Wohngebäude sind für Versicherer der Studie zufolge als Investitionsobjekte wieder interessant, nachdem sie um die Jahrtausendwende weitgehend aus dem Geschäft ausgestiegen waren. Die von der Politik verordnete Mietpreisbremse bereitet der Branche offenbar keine Sorgen. "In den Metropolen sieht man durch die Bank, dass die Mietpreisbremse nicht greift", sagte Fischer.

    Für 2016 planen der Studie zufolge 88 Prozent der Versicherer Immobilien-Investitionen in Deutschland - das sind 3 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. 63 Prozent wollen in weiteren erfolgversprechenden Ländern Europas investieren. Insgesamt wolle jeder Versicherer in diesem Jahr netto im Schnitt rund 181 Millionen Euro zusätzlich in Immobilien stecken. Anfang 2016 hatte jedes der Unternehmen im Schnitt 3,5 Milliarden Euro in Immobilien angelegt, rund 700 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

    Dabei werfen die Immobilien durchweg mehr als vier Prozent Rendite ab. Für Direktinvestitionen erwarten die Versicherer für 2016 eine Rendite von 4,3 Prozent, ebenso viel wie im Vorjahr. Bei indirekten Investitionen etwa über Fonds rechnen sie mit 4,9 Prozent, etwas weniger als die 5,1 Prozent von 2015./stw/mne/jha/





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