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    KfW-Konjunkturkompass Eurozone  507  0 Kommentare Investitionen geben Lebenszeichen

    Frankfurt am Main (ots) -

    - Prognosen bestätigt: 1,6 % in 2016, 1,8 % in 2017
    - Neben Konsum auch Investitionen Wachstumstreiber
    - Brexit kurzfristig größtes Konjunkturrisiko

    Die Eurozone ist im Jahr 2016 gut aus den Startblöcken gekommen
    und hat mit einem kräftigen, von der Binnennachfrage getragenen
    Wachstum von 0,6 % im ersten Quartal überrascht. Neben dem Konsum
    leisten die Investitionen einen ordentlichen Wachstumsbeitrag.
    Offenbar haben die Sorgen um die Konjunktur in den Schwellenländern
    und um einige europäische Banken im Gegensatz zu den Finanzmärkten
    weder Verbraucher noch Investoren wesentlich beeindruckt. Grund zur
    Euphorie besteht allerdings nicht, die fundamentale Wachstumsdynamik
    dürfte schwächer sein, als der gute Jahresbeginn signalisiert. KfW
    Research bestätigt daher die bisherigen Wachstumsprognosen für die
    Eurozone und erwartet für 2016 ein Plus von 1,6 % und für 2017 von
    1,8 %.

    Insbesondere im zweiten Quartal 2016 ist eine deutliche
    Verlangsamung des Wachstumstempos zu erwarten, bevor es in der
    zweiten Jahreshälfte wieder anzieht: Zum einen überzeichnet die milde
    Witterung im zurückliegenden Winter die wirtschaftliche Aktivität,
    vor allem im Bausektor. Zum anderen war nach einem starken Januar die
    Industrieproduktion in der Eurozone zweimal in Folge deutlich
    rückläufig - eine Hypothek für den Start in das neue Quartal. Auch
    das britische Referendum zum Brexit und die Neuwahlen in Spanien im
    Juni sorgen erneut für verstärkte, politisch bedingte Unsicherheit.

    "Um die Erholung der Eurozone auf ein tragfähiges Fundament zu
    stellen, muss die seit der Finanzmarktkrise andauernde
    Investitionszurückhaltung ein Ende finden. Deshalb ist es umso
    wichtiger, dass sich nun im zweiten Quartal in Folge etwas kräftigere
    Investitionszuwächse beobachten lassen (+0,8 %)", sagt Dr. Jörg
    Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Die
    Bruttoanlageinvestitionen kommen noch immer nicht über das Niveau von
    Ende 2010 hinaus, aber die Chancen für eine Fortsetzung der
    dringlichen Erweiterung und Erneuerung des Kapitalstocks sind für die
    Unternehmen dank des günstigen Finanzierungsumfelds und
    konjunktureller Aufhellung grundsätzlich gut."

    Positiv weiterentwickelt hat sich jüngst die Konvergenz unter den
    Mitgliedsstaaten der Eurozone, was für die mittelfristige Stabilität
    des gemeinsamen Währungsraums von entscheidender Bedeutung ist. Die
    vier großen Euroländer Deutschland (+0,7 %), Frankreich (+0,6 %),
    Spanien (+0,8 %) und Italien (+0,3 %) hielten alle oder
    beschleunigten ihr Wachstumstempo. In allen vier Ländern nahm auch
    die Investitionstätigkeit zu. Es gibt jedoch Warnzeichen, dass die
    wirtschaftliche Entwicklung erneut auseinander laufen könnte. Das
    zeigt ein Blick auf die jüngsten Daten der EZB zur Entwicklung der
    Kredite an nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften. Während in
    Frankreich (+4,5 % gg. Vorjahr) und Deutschland (+3,5 %) die
    Kreditbestände an die größeren Unternehmen wachsen, gerät die
    Erholung an den Kreditmärkten in Spanien (-1,5 %) und Italien (-1,9
    %) ins Stocken. Sollten sich diese Tendenzen verfestigen, werden die
    Herausforderungen für die einheitliche Geldpolitik weiter wachsen.

    "Das kurzfristig größte Konjunkturrisiko ist ein Brexit. Sollten
    die Briten für den Austritt aus der Europäischen Union stimmen, würde
    das die Erholung in der Eurozone empfindlich belasten", so Zeuner.
    Auch der Umgang mit wirtschaftlichen und politischen Krisen bleibe
    ein Abwärtsrisiko für die Eurozone: Während die Kriseneindämmung
    funktioniere, komme es in der Regel nicht zu einer grundsätzlichen
    Bewältigung. "Für so unterschiedliche Sachverhalte wie die
    griechische Schuldenkrise, die Flüchtlingsmigration und die hohen
    Volumina notleidender Kredite in Teilen des europäischen
    Bankensystems gilt: Keines dieser Probleme ist abschließend gelöst
    worden. Damit bilden sie jedoch latente Risiken, die einerseits die
    Wirtschaftsaktivität durch Unsicherheit bremsen und andererseits die
    Konjunktur maßgeblich beeinträchtigen können, sollten sie akut
    werden."

    Den aktuellen KfW-Konjunkturkompass finden Sie unter:
    http://ots.de/rjzpd

    OTS: KfW
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/41193
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

    Pressekontakt:
    KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
    Kommunikation (KOM) Christine Volk
    Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
    E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de



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