Marktanalyse
Darum war der „Arbeitsmarktschock“ völlig überzogen
Am Sonntag hieß es im Fazit unserer Analyse, dass man zunächst abwarten sollte, wie sich die Kurse nach der ersten Reaktion auf den US-Arbeitsmarktbericht und einer Beruhigung verhalten. „Häufig sieht man die Dinge anders, wenn man Zeit hatte, darüber nachzudenken“, schrieben wir.
Arbeitsmarktschock ist bereits vollständig verdaut
Am Montag hat es im DAX bereits eine klare Beruhigung gegeben. Die Kurse pendelten in engen Bahnen oberhalb wichtiger Unterstützungen seitwärts (oranger Kreis im folgenden Chart). Und gestern sahen die Märkte die Dinge tatsächlich schon völlig anders. Denn nach den Kursverlusten von Freitag hatten sich die Stimmung und damit die Kursrichtung um 180 Grad gedreht. Sowohl die US-Indizes als auch der DAX notierten deutlich über dem Hoch von Freitag (grüne Ellipse), womit der Arbeitsmarktschock schon mehr als verdaut war.
Darum war die Kursreaktion vom Freitag völlig überzogen
Dass die Kursverluste am Freitag völlig überzogen waren, erkennt man, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich die Sachlage im großen Ganzen ansieht. Dieses Gesamtbild ist insbesondere der Fed inzwischen viel wichtiger. Und darin ist der monatliche US-Arbeitsmarktbericht nur ein Mosaikstein unter vielen.
In diesem Gesamtbild sieht die US-Konjunktur trotz des schwachen Jobaufbaus im Mai noch überwiegend positiv aus. Das zeigen auch die diversen US-Konjunkturdaten, die in den vorangegangenen Ausgaben des Geldanlage-Briefs genannt und besprochen wurden. Sie wiesen insgesamt darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft nach dem schwachen Auftaktquartal 2016 jüngst wieder dynamischer zeigte.
US-Konjunkturdaten mehrheitlich positiv
Dazu passen auch die aktuellen Zahlen, die am Freitag nach dem US-Arbeitsmarktbericht wohl etwas untergegangen sind. So ist der Auftragseingang der US-Industrie im April um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Zudem wurde der Anstieg im März von 1,5 Prozent auf ein Plus in Höhe von 1,7 Prozent nach oben revidiert.
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Und den Ordereingang bei langlebigen Wirtschaftsgütern im April bestätigte das US-Handelsministerium mit plus 3,4 Prozent. Zudem liegen sowohl der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes in den USA mit 51,3 Punkten…
…als auch der ISM-Dienstleistungsindex mit 52,9 Punkten für Mai komfortabel über der 50-Punkte-Schwelle, ab der weiteres Wachstum signalisiert wird.
Auch diese Frühindikatoren (Auftragseingänge, Einkaufsmanagerindizes) deuten also auf ein anhaltendes Wirtschaftswachstum in den USA hin, womit sie sich in die lange Reihe positiver Daten einfügen.
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