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    Lizenz zum Gelddrucken  4504  0 Kommentare J.P. Morgan, die FED und die Bank of Greece

    Notenbanken sind – aus historischen Gründen – selten reine Staatsgebilde. Dies und ihr gewaltiger Einfluss auf das Wirtschafts- und Finanzsystem gibt immer wieder Anlass zu Legendenbildungen. So hält sich beispielweise zur US-Notenbank hartnäckig das Gerücht, sie sei ein reines Gebilde der amerikanischen Hochfinanz, das 1910 von J.P. Morgan, den Rothschilds und einigen anderen verschwörerischen Bankiers ins Leben gerufen worden sei. Und nach wie vor argwöhnen viele Zeitgenossen, dass diese Finanzhäuser die FED voll kontrollieren würden. Demnach seien die US-Privatbanken nicht nur Mitglieder und Anteilseigner beim Federal Reserve System – was zutrifft – sondern es „gehöre“ ihnen auch.

    Schade eigentlich, dass es nicht so ist. Denn wer würde nicht gerne in die Aktie einer Bank investieren, die nebenbei etwas so Mächtiges wie eine Notenbank betreibt – eine Institution, die nicht nur maßgeblich das wirtschaftliche Geschick eines ganzen Währungsraums steuert, sondern die auch dessen Geld, die Basis allen Wirtschaftens, ohne jeden Aufwand aus dem Nichts erschaffen kann? Und wie reizvoll wäre es, sich als Anleger sogar direkt in eine solche Institution einzukaufen? Vor allem Letzteres klingt abwegig. Es ist aber durchaus möglich, und zwar in einigen Fällen auch relativ problemlos.
     

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    Die Hauptaufgaben von Notenbanken sind natürlich der Betrieb und die Sicherung des jeweiligen Geldwesens. Das macht sie zu unverzichtbaren Säulen unserer Wirtschaftsordnung, aber sie verdienen damit auch nicht schlecht. Ihr Kerngeschäft ist die Produktion von Geld, das sie in Form von Krediten an die Geschäftsbanken weiterreichen (und dafür in der Regel Zinsen bekommen). Oft nutzen sie das selbstgedruckte Geld auch dazu, um Edelmetalle, Devisen oder Zinspapiere fremder Staaten aufzukaufen und einzubunkern.

    Hochkonjunktur hat zurzeit außerdem der Aufkauf von Assets im eigenen Währungsraum, beispielsweise von Staatsanleihen und Unternehmensanleihen. Solche Offenmarktgeschäfte sollen das Geldmengenwachstum fördern und die Finanzmärkte stabilisieren, aber auch sie sind zugleich hochprofitabel (die erworbenen Schuldtitel werfen schließlich laufende Erträge ab). Somit kaufen die Notenbanken unterm Strich laufend werthaltige Forderungen und Vermögenswerte umsonst ein, weil sie sie mit selbst geschaffenem Geld bezahlen können. Ein interessantes Geschäftsmodell!

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Lizenz zum Gelddrucken J.P. Morgan, die FED und die Bank of Greece Unter den börsennotierten Notenbanken, an denen sich Anleger beteiligen können, sticht die Bank of Greece aktuell positiv heraus.

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