Miliarden-Deal
Microsoft kauft LinkedIn - Aktie vom Handel ausgesetzt
Das ist ja dann mal der Hammer des Tages: Microsoft kauft LinkedIn für 196 US-Dollar je Aktie. Umgerechnet legt Microsoft 26,2 Milliarden US-Dollar auf den Tisch. Das bedeutet einen satten Aufschlag von 50 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Freitag, aber auch einen Abschlag von rund 20 Prozent gegenüber dem LinkedIn-Hoch im vergangenen Jahr.
Gerüchte um einen bevorstehenden Kauf katapultierten die Aktie von LinkedIn an der Wall Street vorbörslich um knapp 50 Prozent in die Höhe. Währenddessen wurden die Papiere von Microsoft im Vorfeld der Veröffentlichung des Mega-Deals zwischenzeitlich vom Börsenhandel ausgesetzt.
Weiteren Informationen zufolge soll der Deal bis Jahresende über die Bühne gegangen sein. Wie LinkedIn-Chef Jeff Weiner in einem Blogbeitrag betonte, soll das Business Netzwerk seine Unabhängigkeit und sein Branding behalten. Er selbst werde Microsoft CEO Staya Nadella unterstellt. Dieser erklärte: „Das Team von LinkedIn hat ein fantastisches Geschäft rund um das Zusammenführen von Experten weltweit aufgebaut.“ Ziel sei es nun, das Wachstum von LinkedIn zusammen mit der Bürosoftware Office 365 und Dynamics weiter auszubauen. Jeder Mensch und jedes Unternehmen auf der Welt solle von dieser Synergie von Produktivität und Kommunikation profitieren. Hier geht's zur Microsoft-Pressemitteilung.
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Hintergrund: Das Businessnetzwerk LinkedIn
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Bei LinkedIn können sich Nutzer mit ihren beruflichen Profilen vorstellen, nach neuen Jobs Ausschau suchen und sich mit anderen Mitgliedern austauschen. Unternehmen nutzen diese Netzwerke - wie in Deutschland auch Xing - bei der Suche nach neuen Mitarbeitern.
Das Karrierenetzwerk LinkedIn vermeldete Ende April ein überraschend starkes Wachstum für das erste Quartal des Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 35 Prozent auf 861 Millionen Dollar (Vorjahr: 759 Mio. Euro). Linkedin schreibt aber auch weiterhin rote Zahlen. Der Verlust wurde auf 45,8 Millionen Dollar ausgeweitet (Vorjahr: 42,5 Millionen Dollar). Dennoch wurden die Prognosen der Wall Street übertroffen. Die Zahl der Nutzer legte um 19 Prozent auf 433 Millionen zu. Im deutschsprachigen Raum überschritt LinkedIn die Marke von acht Millionen Mitgliedern. Der Xing-Konkurrent ist als eines der wenigen westlichen Online-Netzwerke in China aktiv - mit über 20 Millionen Nutzern.