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     1518  0 Kommentare D-Day am 23. Juni - Der Brexit als Anfang vom Ende von EU und Euro?

    Vor einem Jahr war der Grexit keine reine Utopie mehr. Damals ging sogar die Angst um, dass nach einem griechischen Exodus schnell auch weitere Länder wie Zypern oder Portugal leise Servus zur Währungsunion sagen könnten. Denn Griechenland würde ihnen durch Wiedereinführung der Drachme im Tourismus und beim Verkauf von Südfrüchten über Währungsabwertungen erhebliche Konkurrenz bereiten. Doch mit unnachahmlicher Stabilitätsrechts-Beugung durch EU, EZB und IWF konnte Griechenland gerade noch so im Euro-Clan gehalten werden.
    Doch schlimmer als Grexit wäre der Brexit. Es ist schon frevelhaft und vertrauenszersetzend genug, überhaupt zu überlegen, die EU-Familie zu verlassen. Seit Gründung der EU kannte man bislang nur die Familienaufnahme, nicht die Familienaufgabe. Und wenn jetzt sogar ein großes Familienmitglied Good Bye sagen sollte, kommt damit auch ein eindeutig negatives Qualitätsurteil über die Familie selbst zum Vorschein. Die europäische Wertegemeinschaft würde deutlich an Wert verlieren.

    Außerhalb des Schoßes der EU-Familie wird es Großbritannien dreckig gehen

    Dabei haben die Briten trotz einer prekären Beziehung zur EU, die dem manchmal schwierigen Verhältnis zwischen Schwiegermutter und Schwiegersohn ähnelt, bei einem Brexit Einiges zu verlieren: All ihre  Handelsverträge mit der EU werden in einem schmutzigen Scheidungskrieg innerhalb von zwei Jahren völlig gekappt und müssen neuverhandelt werden. Und wie die Erfahrungen mit Norwegen oder auch der Schweiz gezeigt haben, werden Neuverhandlungen deutlich länger als zwei Jahre benötigen. So mancher EU-Politiker wird sein Mütchen kühlen wollen und die Exit-Briten schmoren lassen wie frühere Strafgefangene im Tower of London. Ohnehin wird man den Briten außerhalb der EU keinen gleichwertigen, geschweige denn besseren Deal als innerhalb der europäischen Familie anbieten. Ansonsten könnten nach Onkel Cameron noch andere Familienmitglieder auf dumme Gedanken kommen.
    Überhaupt, welcher Handelspartner will denn offensiv Handelsgeschäfte mit Briten oder EU-Geschäftsleuten machen, wenn die neue rechtliche Basis dafür noch unklar ist. Das wäre doch wie der Kauf einer Wundertüte, dessen Inhalt man nicht kennt. Im Zweifelsfall macht man weniger oder gar keine Geschäfte. Beide Seiten werden sich mit Investitionen zurückhalten. Und wenn das hundertausendfach passiert, ist damit natürlich auch ein volkswirtschaftlicher Reibungsverlust verbunden. Allerdings würde Großbritannien noch heftiger getroffen als die Rest-EU. 
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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    D-Day am 23. Juni - Der Brexit als Anfang vom Ende von EU und Euro? Vor einem Jahr war der Grexit keine reine Utopie mehr. Damals ging sogar die Angst um, dass nach einem griechischen Exodus schnell auch weitere Länder wie Zypern oder Portugal leise Servus zur Währungsunion sagen könnten. Denn Griechenland …