Air Berlin

Warum Krawatten überlebenswichtig für die Fluglinie sind

Lieber Leser,

447 Mio. Euro betrug der Verlust, den Air Berlin im vergangenen Geschäftsjahr ausweisen musste. Da könnte man als Laie annehmen, der Vorstand habe anderes zu tun, als sich um die Kleiderordnung seiner Belegschaft zu kümmern. Weit gefehlt. Das Überleben von Air Berlin hängt buchstäblich am seidenen Faden – und zwar in Form einer Krawatte.

Vorstand wendet sich persönlich an Mitarbeiter

Zusammen mit Martina Niemann, Personalchefin bei Air Berlin, setzte der Vorstandsvorsitzende Stefan Pichler ein Schreiben an die Mitarbeiter auf. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“, der das Schreiben vorliegt. Demnach sind alle männlichen Angestellten ab sofort angehalten, Langarmhemden mit Krawatte und etwas weiter geschnittene Hosen zu tragen. Für die Damen geziemen sich knielange Kleider oder Röcke. Die Blusen, Kleider oder Jäckchen dürfen aber auch mit halbem Arm sein. Ganz reizend.

Krawattenzwang unüblich bei Fluggesellschaften

Es ist klar, dass mit dieser Kleiderordnung nicht das fliegende Personal gemeint ist. Piloten und Flugbegleiter tragen, wie bei Fluglinien üblich, natürlich Uniformen. Es geht um die Verwaltungsmitarbeiter, die häufig gar keinen Kundenkontakt haben und solche Vorschriften nicht gewöhnt sind. Bei anderen Airlines darf man deshalb durchaus ohne Krawatte zum Dienst erscheinen. So wurde es bisher auch bei Air Berlin gehandhabt. Warum also der Sinneswandel?

So wird aus der Krawatte ein Schuh

Angeblich seien einige Mitarbeiter von Air Berlin bei Etihad ohne Krawatte erschienen. Das habe dem Hauptaktionär überhaupt nicht gefallen. Jetzt ist es so: So lange Etihad seine schützende Hand über Air Berlin hält und die Verluste in jedem Jahr ausgleicht, darf die deutsche Fluglinie weiter existieren. Mit anderen Worten: Rote Zahlen können den Vorstand nicht in Bedrängnis bringen. Fehlende Krawatten schon. Und so wird aus der verschärften Kleiderordnung der passende Schuh.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse