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     322  0 Kommentare Sexismus vergrault Frauen verstärkt aus Technik

    Cambridge (pte002/20.06.2016/06:05) - Viele Frauen, die technische Studien absolvieren, kehren dem Berufsfeld schnell wieder den Rücken. Eine aktuelle US-Studie zeigt, dass das auch an alltäglichem Sexismus gerade im Teamumfeld liegt. "Es zeigt sich, dass das Geschlecht einen großen Unterschied macht", sagt Mitautorin Susan Silbey, Soziologin am Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://web.mit.edu . Denn Frauen sehen sich oft in langweilige Routine- und Verwaltungsaufgaben gedrängt, während Männer die spannendere Technik-Arbeit machen.

    Nur Hilfsarbeiterinnen

    Laut MIT entfallen immerhin 20 Prozent der Bachelor-Abschlüsse in Ingenieurswissenschaften auf Frauen, doch nur 13 Prozent der Arbeitskräfte in entsprechenden Berufen sind weiblich. Als mögliche Gründe gelten unter anderem mangelnde Frauenförderung und der Druck, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Die aktuelle Studie schließt all das nicht aus, ortet aber ein weiteres Problem: Frauen werden demnach schon während der Ausbildung, beispielsweise bei Gruppenarbeiten oder in Berufspraktika, marginalisiert. Denn während Männer an interessanten Technik-Problemen werken, machen Frauen oft öde administrative Dinge und Routinearbeiten.

    Das zeigt beispielsweise ein Tagebucheintrag, den die Studentin Kimberly im Rahmen der Studie getätigt hat: "Zwei Mädchen einer Gruppe hatten stundenlang an dem Roboter gearbeitet, den wir für den Kurs bauen, als die Jungs der Gruppe hereinkamen und sie binnen Minuten zu Hilfsarbeiten verurteilt haben, während die Jungs in der Maschinenwerkstatt den ganzen Spaß hatten. Wir konnten hören, dass sich die Mädels darüber beschweren." Insgesamt haben über 40 Technik-Studentinnen an vier Universitäten ein Tagebuch über ihre Erlebnisse geführt, und solche Frusterlebnisse waren der Studie zufolge kein Einzelfall.

    Frust sowie Sinnkrise

    "Für viele Frauen ist das erste Erlebnis mit Zusammenarbeit, dass sie gemäß Gender-Stereotypen behandelt werden", so die Forscher. Derart führen für Studentinnen schon Berufspraktika und Sommerjobs zu Frust, während Männer eben diese dem Team zufolge fast ausnahmslos als positive Erfahrungen beschreiben. Dazu kommt, dass sich Frauen eher für Technik entscheiden, weil sie auf einen "sozial verantwortungsvollen" Beruf hoffen, der "im Leben der Menschen einen Unterschied macht". Angesichts ihrer eigenen Erfahrungen bekommen sie daran freilich leicht Zweifel.

    Die Studie legt Silbey zufolge nahe, dass Lehrpläne und der Unterricht an sich nicht das eigentliche Problem sind. "Wir finden, dass die Technikausbildung gemessen an ihren eigenen Standards sehr erfolgreich ist", meint die Soziologin. Es brauche wohl neue Ansätze, damit Frauen die Zeit der Ausbildung positiver wahrnehmen können. So könnten Unis "Angeleitete Praktika-Seminare" halten, um Erfahrungen zu besprechen. So könnten mehr Leute die Probleme, mit denen Frauen konfrontiert sind, verstehen und daraus lernen. Jedenfalls sei es wichtig, daran zu denken, dass "Bildung ein Prozess der Sozialisierung ist".

    (Ende)

    Aussender: pressetext.redaktion
    Ansprechpartner: Thomas Pichler
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    [ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20160620002 ]



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    Sexismus vergrault Frauen verstärkt aus Technik Viele Frauen, die technische Studien absolvieren, kehren dem Berufsfeld schnell wieder den Rücken. Eine aktuelle US-Studie zeigt, dass das auch an alltäglichem Sexismus gerade im Teamumfeld liegt. "Es zeigt sich, dass das Geschlecht einen großen …