DAX-Trend
DAX: Droht ein Kater nach der Party?
Die Brexit-Gegner sind kurz vor der Abstimmung im Aufwind, das wird weltweit an den Börsen gefeiert und hat auch dem DAX zu einem satten Kursplus verholfen. Tatsächlich scheint ein Ausstieg der Briten aus der EU im Moment nicht die wahrscheinlichste Option. Danach müssen sich die Anleger aber wieder den weltwirtschaftlichen Realitäten stellen.
Lange Zeit war die Abstimmung der Briten über einen Austritt aus der EU an den Märkten kein Thema. Erst auf den letzten Metern kam Verunsicherung auf, da eine Mehrheit für den Austritt mit einem Mal möglich erschien.
Doch der kleine Panik-Sell-off scheint sich als Luftnummer zu erweisen. Die Wettquoten, die als zuverlässiger gelten als Umfragen, zeigen eine zwar knappe, aber nach wie vor stabile Mehrheit für einen EU-Verbleib.
Das Thema könnte also nach der Abstimmung am 23. Juni zu den Akten gelegt werden, dann würden sich die Börsianer wieder auf die weltwirtschaftliche Entwicklung konzentrieren. Und dort ist der Trend eher uneinheitlich. Während die USA im aktuellen Quartal deutlich wachsen können und sich auch Europa zuletzt ordentlich geschlagen hat, ist eine Stabilisierung in China weiter offen.
In der zweiten Wochenhälfte stehen wichtige Indikatoren zum Zustand der Wirtschaft an, unter anderem Ersteinschätzungen zu den Einkaufsmanagerindizes im Juni, der IFO-Index in Deutschland und die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA. Danach dürften die Anleger im Hinblick auf die Frage, ob die Wirtschaft aktuell an Dynamik gewinnt, etwas klarer sehen.
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Dann kommt auch für den DAX der Moment der Wahrheit. Der Index befindet sich nach wie vor in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Um diesen in Angriff zu nehmen, muss zunächst die große Hürde bei 10.000 Punkten überwunden werden. Sollte der DAX den Widerstand knacken, kann spekulativ ein prozyklisches Investment riskiert werden.