Gerry Weber – Stimmt da etwas nicht?

Lieber Leser,

nach Jahren des Wachstums und des Erfolgs hat sich im Hause Gerry Weber in der jüngeren Vergangenheit das Bild ganz schön gewandelt. Der Modekonzern steckt in einer Krise und kämpft mit schrumpfenden Umsätzen und Gewinnen. Auch der Aktienkurs spiegelt die Entwicklung gut wider, im letzten Jahr sorgte eine Gewinnwarnung für einen schweren Kurseinbruch. Die 1-Jahres-Rendite liest sich mit knapp -50,00 Prozent überaus ernüchternd.

Auch die jüngst veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal des bis Ende Oktober laufenden Geschäftsjahres 2015/16 untermauern die prekäre Situation. Zwischen Februar und April fielen die Umsätze des Modehändlers noch einigermaßen moderat um rund 4 Prozent auf 230 Mio. Euro. Auf der Ertragsseite ist der Rückschritt aber offensichtlich. Das operative Ergebnis (Ebit) verschlechterte sich um mehr als 70 Prozent auf 4,5 Mio. Euro. Vor Jahresfrist standen hier noch 18,8 Mio. Euro zu Buche. Unter dem Strich verdiente das Das Unternehmen verdiente 1,7 Mio. Euro. Das sind  knapp 10 Mio. Euro weniger als im letzten Jahr. Da waren es noch 11,4 Mio. Euro.

Vorstandschef Ralf Weber hatte ein umfassendes Sanierungsprogramm ausgerufen, um den Konzern wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen. Hierzu zählen weniger Personal und ein schlankeres Filialnetz. Insgesamt sollen 10 Prozent der insgesamt rund 7.000 Stellen wegfallen, zudem will man etwa 100 Filialen dichtmachen. 21 Filialen wurden bereits geschlossen. „Nach mehr als 40 Jahren des Wachstums ist die Phase der Neuausrichtung insbesondere für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großen Belastungen verbunden“, sagte Weber. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man mit einmaligen Sonderbelastungen von 36 Mio. Euro. Hierdurch wird das Ebit auf 10 bis 20 Mio. Euro eingedämmt.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse