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    Marktkommentar  2400  0 Kommentare Bantleon: Keine Sorgen wegen Brexit

    Die langfristigen Auswirkungen eines Brexit ausserhalb Grossbritanniens wären gering. Das hat Bantleon Chefvolkswirt Harald Preißler im Interview mit dem »Handelsblatt« gesagt. »Wie auch immer die Abstimmung ausgeht: Ich glaube nicht, dass sie an den Märkten eine solch nachhaltige Wirkung haben wird, wie viele denken«, sagte Preißler. »Es wird so getan, als ob von dem einen auf den anderen Tag der Handel zusammenbrechen würde und die Finanzmärkte kollabieren müssten.«

    Kurzfristig hingegen sei mit heftigen Auswirkungen zu rechnen: »Die erste Reaktion an den Märkten wäre sicherlich ein Schock«, sagte Preißler. »Aber ich glaube, das wären dann Kaufkurse.«

    Wenn der Brexit nicht komme, sei eine Erleichterungsrallye möglich. »Aber da reden wir von wenigen Stunden oder Tagen. Dann werden schnell die fundamentalen Treiber wie die Konjunktur wieder stärker in den Fokus geraten.«

    Unabhängig vom Thema Brexit erwartet der Chefvolkswirt im 3. Quartal eine Trendwende im Konjunkturzyklus. »Noch im vergangenen Jahr hatten wir blendende Konjunkturaussichten . Doch durch die Grexit- und Brexit-Diskussion sowie die Sorgen um China haben wir viele Kraftreserven verschleudert«, stellte er fest. »Die Massnahmen der Europäischen Zentralbank sind dadurch wirkungslos verpufft.«

    Mit Blick auf die Politik von Fed und EZB sagte Preißler eine weiterhin behutsame Vorgehensweise voraus. So dürfte die Fed frühestens im Juli erneut die Zinsen anheben, vermutlich erst im September. Die EZB sollte spätestens im Herbst eine Verlängerung ihres Anleihenkaufprogramms über den März 2017 hinaus um mindestens sechs Monate ankündigen.

    In diesem wirtschaftlich und politisch schwierigen Umfeld müssten Anleger weiterhin vorsichtig sein. »Die Schwankungen bleiben hoch«, sagte Preißler. »Ich denke, wir könnten über die Sommermonate deutliche Gewinne bei Aktien sehen. Doch sobald die Kaufdynamik nachlässt, wird es auch wieder kräftig nach unten gehen. Sicher wird die EZB dann wieder stützend eingreifen. Dieser Kreislauf setzt sich fort. Auf mittlere Sicht, also in den kommenden zwölf Monaten, werden wir eher eine Seitwärtsbewegung an den Aktienmärkten erleben.«

    An den Anleihenmärkten sei bei langen Laufzeiten mit hohen Kursgewinnen zu rechnen. Gründe dafür seien das Kaufprogramm der EZB, die vielen politischen Risiken, Konjunktursorgen und Unwägbarkeiten in China. »Diese Gewinne schützen das Depot und sie kompensieren Verluste auf der Aktienseite.« Entsprechend sollten Anleger, die ausgewogen investieren wollen, auch einen signifikanten Anteil von Anleihen halten. Gleichzeitig sollte die Aktienquote in diesem Umfeld momentan nicht voll ausgefahren sein.



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