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    Smart, wertvoll, angreifbar  13550  0 Kommentare Diese Kryptowährung könnte dem Bitcoin den Rang ablaufen. Aber ist sie auch sicher?

    Die digitale Währung namens Ether mausert sich zum nächsten großen Trend in der Krypto-Community. Während die Bitcoin lediglich als Zahlungsmittel fungiert, stellt der Ether quasi eine eigene kleine Banking-Maschine dar. Er ist aber auch angreifbar. Durch einen Hack wurden zuletzt umgerechnet rund 55 Millionen Dollar gestohlen.

    Für viele Anleger sind Kryptowährungen schon lange kein Nischenprodukt mehr. Der Hype um das unabhängige Geld nimmt immer mehr zu und damit auch dessen Variantenreichtum. So treten neben dem etablierten Bitcoin, der derzeit noch als erfolgreichste Kryptowährung gilt, zunehmend neue Konkurrenten ins Feld. Ziel ist, die globalen Finanzmärkte aufzumischen. "Ripple", "Litecoin" oder "Ether" nennen sie sich, wobei vor allem Letztere seit einiger Zeit verstärkt im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses steht. Mit ihren vielfältigen Funktionen hat sie bereits die Aufmerksamkeit vieler großer Konzerne auf sich gezogen.

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    Eine Banking-Maschine

    Denn die Währung, deren Name einen zunächst dunkel an irgendeinen Bestandteil aus dem weit zurückliegenden Chemieunterricht erinnert, kann viel mehr, als nur Zahlungsmittel sein. Wie auch die Bitcoin läuft sie über die sogenannte "Blockchain"-Technik, welche dezentral von einer Vielzahl an Rechnern betrieben wird. Hier kann jeder öffentlich nachvollziehen, was in der Blockchain gerade vor sich geht. Das virtuelle Register zeigt genau an, welche Transaktionen zurzeit stattfinden, wer wieviel Geld wohin überweist. Namen werden hierbei jedoch nicht angezeigt, sondern nur Prüfsummen und Schlüsselcodes. 

    Im Gegensatz zum Bitcoin wird der Ether aber zusätzlich noch von einer komplett eigenen Software getragen. Das Etherum-System bietet dabei nicht nur die Möglichkeit, mit der hauseigenen Währung zu handeln, sondern unter anderem auch sogenannte "Smart Contracts" abwickeln zu lassen. Die intelligenten Ether-Konten sind dabei in der Lage, Verträge selbstständig auszuführen, sobald ein bestimmtes Ereignis eingetreten ist. Das sächsische Start-Up Slock.it etwa arbeitet zurzeit daran, Elektro-Autos in der Zukunft mit Ether-Konten auszustatten. Dadurch soll das Auto seinen Akku nur noch dann aufladen, wenn der Strom gerade billig ist und das Geld selbstständig mit seinem Konto überweisen. 

    Die Möglichkeiten, die sich aus den intelligenten Bankkonten ergeben, sind grenzenlos, der 22-jährige Ether-Erfinder gilt zuweilen schon als "Wunderkind der Krypto-Szene". Während über die Identität des Bitcoin-Erfinders bis auf das mysteriöse Pseudonym "Satoshi Nakamoto" noch immer nicht viel bekannt ist, glänzt der in der Schweiz lebende Russe Vitalik Buterin mit einem eindrucksvollen Lebenslauf. Mit sechs Jahren wanderten er und seine Familie nach Kanada aus. Als junger Erwachsener brach er sein Studium an der University of Waterlooo kurzerhand ab, um sich in verschiedenen Ländern noch eingehender mit IT-Projekten zu beschäftigen. Unter anderem war er Mitbegründer des Bitcoin-Magazines, ein Online-Portal rund um die Welt der Kryptowährungen. 

    Je neuer, desto unsicherer

    Mit ihren erweiterten Fähigkeiten hat die Ether-Währung zumindest das Potential dazu, an den Wert der Bitcoin heranzukommen. Davon haben auch eine Reihe großer Unternehmen Wind bekommen. Laut einem Bericht der "Welt" vom März dieses Jahres würden sowohl UBS, Microsoft, Samsung als auch der deutsche Energiekonzern RWE mit dem Ether experimentieren. Viele erhoffen sich einen weiteren Wertzuwachs. Nach Informationen des "Wall Street Journal" habe eine Ether-Einheit im Januar noch bei 70 Cent gelegen, in der letzten Woche waren es schon 21 US-Dollar. 

    Der Rückschlag erfolgte jedoch am Freitag, als ein oder mehrere unbekannte Hacker insgesamt 3,6 Millionen Einheiten vom Konto der virtuellen Investmentfirma "The DAO" (Decentralized Autonomous Organization) abhoben. Der Diebstahl führte zu einem Verlust von umgerechnet rund 55 Millionen Dollar. Seitdem fiel der Ether-Kurs wieder um 43 Prozent, am Montag kostete eine Einheit gerade einmal 12 Dollar.

    Es stellt sich also die Frage, wie sicher diese neue Währung überhaupt sein kann. Denn gerade die Neuheit hinter einer Technologie ist meistens gleichzeitig auch deren größte Schwachstelle. So schreibt die "Zeit" in Bezug auf den Hackerangriff, dass das System in der Programmierphase noch recht anfällig für Bugs und Fehler ist. Auch wenn die bestehenden Probleme bekannt waren und Experten mehrfach darauf hingewiesen hätten, konnte der Hack nicht verhindert werden.

    Kampf der Währungen

    Soll man als Anleger also doch beim "altbewährten" Bitcoin bleiben? Noch schreiben ihm viele Akteure eine gewisse Stabilität zu, teilweise wird die Kryptowährung sogar mit einer Investition in Gold gleichgesetzt. Doch auch dieses Geldmittel ist nicht frei von Problemen. Mit der zunehmenden Auslastung des Netzwerks steigt die Überweisungsdauer, auch die Anzahl an Transaktionen ist begrenzt.

    Dies ist technisch sogar gewollt. Es könnte jedoch dazu führen, dass sich die bisherigen Bitcoin-Anhänger eines Tages vermehrt dem Ether und seinen vielfältigeren Funktionen zuwenden. Oliver Flaskämper sieht das genau so: "Ether bietet gegenüber Bitcoin viele Vorteile und wird sich deswegen durchsetzen", sagte der Betreiber der Bitcoin-Börse Bitcoin.de der "Welt". Der Kampf um die Bedeutungshoheit der einzelnen Kryptowährungen ist also noch lange nicht ausgefochten. 




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