Tesla – Knallerangebot und Kurskracher
Manche Kursprognosen kann man sich auch im Rückblick noch einmal genüsslich anschauen. So hatte die US-Investmentbank Morgan Stanley das Kursziel für Tesla im Herbst 2015, gar nicht mal lange her, von 280 auf 465 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf “übergewichten” gesetzt. Der Elektroauto-Hersteller habe das Potenzial, die Revolution im Bereich “Shared Mobility” entscheidend mitzubestimmen, schrieb Analyst Adam Jonas damals. Die Aktie sei sein “Top Pick” im US-amerikanischen Autosektor. Diesen Top-Pick sehen die Investoren im Juni 2016 nicht so ganz, Tesla will nämlich Solar City kaufen. Wie n-tv berichtet hat der Elektroautobauer ein milliardenschweres Angebot für die Solarfirma unterbreitet. Und die Reaktion? Ein Kursverlust unter die Hälfte! des Kursziels von JP.
Das Unternehmen des bekannten Tech-Milliardärs Elon Musk teilte nach US-Börsenschluss mit, eine Offerte zwischen 26,50 und 28,50 Dollar pro SolarCity-Aktie abgegeben zu haben. Daraus würde sich ein Kaufpreis von ungefähr 2,6 bis 2,8 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) ergeben.
Das entspricht laut Tesla einem Aufschlag von 21 bis 30 Prozent auf den Schlusskurs von Montag – ein Kurskracher für beide Aktien, denn Tesla gibt mal eben 10 Prozent nach. Der Turbo-Bear mit der WKN CC22VX profitiert entsprechend. Auch unser “alter” Short mit WKN DT3CR7 (CR7 am Ende ist in einer Woche, in der bei Cristiano Ronaldo so gar nichts läuft fast symbolisch;-) legt kräftig zu.
Wer mutig ist, schaut sich jetzt einmal die PB2VPQ an – ein Discount-Call, für den die Aktie sich nur stabilisieren muss. Auch die Bonuspapiere DE000CW9SJA3 und DE000VS8WM78 – jeweils mit ABGELD zur Aktie – könnten eine gute Wahl sein und wären momentan unsere Favoriten. Ein Papier wird sich schon bald in unserem Defensivdepot wiederfinden und dort den Discounter auf Telefonica ersetzen, den wir mit kleinem Gewinn veräußern um Platz zu schaffen.
Tesla will den Betrag in eigenen Aktien bezahlen. Die Unternehmen sind bereits durch Partnerschaften und Musk verbunden, der größter Aktionär und Geburtshelfer beider Firmen ist. Durch die Übernahme könnten die Solaranlagen von SolarCity in Teslas Energiesparte eingegliedert werden. “
Wir wären in der Lage, die Kernkompetenzen beider Unternehmen zu maximieren und auszubauen”, schrieb das Tesla-Management im Firmen-Blog. Als Ziel geben Musk und seine Mitstreiter aus, Kunden zu ermöglichen, Energie so “effizient und nachhaltig wie möglich” zu nutzen – sowohl beim Autofahren als auch in Eigenheimen, Betrieben oder Geschäften.
Wie ist die Lage nun bei Tesla, die mit rund 30 Milliarden Dollar nicht billig bewertet sind? Wo liegen die Vorteile und Nachteile des Geschäfts? Wir diskutieren dies in der Finanzmarktrunde mit Egmond Haidt – los geht es am Mittwoch Abend um 18 Uhr – hier anmelden.