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    Aktien Frankfurt  1883  4 Kommentare Herbe Verluste - Panik weicht langsam nach Brexit-Schock

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der größte Schock nach dem Brexit-Votum scheint überwunden: Die "Black Friday"-Stimmung, die am Freitagmorgen für heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt hatte, hat sich wieder etwas gelegt. Die Börsen verringerten im Handelsverlauf europaweit ihre heftigen Verluste und mit ihnen auch der deutsche Aktienmarkt. Manch einer hoffe bereits wieder auf die helfende Hand der Notenbank, hieß es am Markt.

    Der Dax gab bis zur Mittagszeit zwar noch um 6,69 Prozent auf 9570,54 Punkte nach, konnte dennoch aber einen kleinen Teil seines fast neunprozentigen Gewinns der letzten 10 Handelstage retten. Kurz nach Handelsstart war der Leitindex noch um rund 10 Prozent oder mehr als 1000 Punkte eingebrochen und auf den tiefsten Stand seit Februar gefallen. Solch massive Verluste hatte es das letzte Mal während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegeben.

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    Der MDax der mittelgroßen Konzerne sank bis zur Mittagszeit um 4,56 Prozent auf 19 824,23 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 3,87 Prozent auf 1578,17 Punkte ein. Aus der gesamten Dax-Familie von Dax, MDax, TecDax und SDax gab es nur 3 Aktien im Plus.

    PFUND ETWAS ERHOLT - EURO BLEIBT UNTER DRUCK

    Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verringerte seine Verluste auf minus 8,17 Prozent. In London hielt sich zugleich der britische FTSE 100 bei minus 4,56 Prozent. Am Devisenmarkt erholte sich auch das britische Pfund, das zeitweise auf den tiefsten Stand seit 31 Jahren gefallen war. Der Euro fiel wegen des Vertrauensverlustes in die Europäische Union dagegen etwas weiter und wurde zuletzt bei 1,1116 US-Dollar gehandelt. Stattdessen wurde der japanische Yen als Fluchtwährung gesucht und auch Gold und Anleihen waren gefragt.

    Der EU-Austritt Großbritanniens sorge für große Unsicherheit und habe entsprechend heftige Marktreaktionen bis hin zu einem "Schock" ausgelöst, hieß es am Markt. Inzwischen seien aber wieder erste Schnäppchenjäger unterwegs. "Auch wenn es schwer fällt: Kaufen muss man dann, wenn alle anderen verkaufen", brachte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets die einsetzende Verbesserung der Marktlage auf den Punkt.

    Zudem richteten sich die Augen der Anleger bereits wieder auf die Notenbanken, die zuletzt in Notlagen immer stützend eingegriffen hatten. "Die Wahrscheinlichkeit einer starken Antwort der Europäischen Zentralbank ist jetzt hoch", sagte Stanzl. Er sieht daher das Risiko für eine Rezession als relativ gering an.

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    BANKAKTIEN VERLIEREN PROZENTUAL ZWEISTELLIG

    Während zur Handelseröffnung noch etwa die Hälfte aller 30 Dax-Werte prozentual zweistellig nachgegeben hatten, waren es zuletzt nur noch 3 Werte. Unter ihnen waren die Papiere der Deutschen Bank mit minus 12,5 Prozent und die der Commerzbank mit minus 10,7 Prozent. Die Folgen des Brexit für die Banken sind derzeit kaum absehbar. Experten sehen aber vor allem die britischen Institute als die leidtragenden an. Deutsche-Bank-Chef John Cryan sagte: "Das ist kein guter Tag für Europa. Die Konsequenzen lassen sich noch nicht vollständig absehen. Sie werden aber für alle Seiten negativ sein."

    Die zuletzt wieder gut gelaufenen Versorger RWE und Eon gaben jeweils 7,7 Prozent ab. Beide Konzerne haben Millionen Kunden in Großbritannien - erwarten allerdings nach eigener Aussage nur relativ geringfügige Auswirkungen auf ihr Geschäft durch künftige Handelshemmnisse.

    DEUTSCHE BÖRSE UND LSE WOLLEN AN FUSION FESTHALTEN

    Die Papiere der Deutschen Börse büßten 6,7 Prozent ein, während in London die Aktien des britischen Börsenbetreibers um 10,0 Prozent einbrachen. Trotz des Brexits wollen die beiden Konzerne an ihrem Fusionsplan festhalten. Da allerdings der rechtliche Sitz des Gemeinschaftsunternehmens London sein soll, wird das Vorhaben am Finanzmarkt zunehmend kritischer gesehen. Bereits vor dem Brexit-Votum hatte es am Finanzplatz Frankfurt und auch seitens der hessischen Börsenaufsicht erhebliche Kritik gegeben.

    Aktien aus defensiven Branchen, die anders als Zykliker nicht so stark von Wirtschaftsturbulenzen betroffen sind, hielten sich relativ stabil: So gaben die Papiere von Henkel nur moderate 0,8 Prozent ab. Die Papiere des Immobilienunternehmens Vonovia verloren 0,9 Prozent und Deutsche Wohnen im MDax gaben nur um 0,3 Prozent nach./ck/fbr




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