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    BREXIT - Börsenbeben  4398  0 Kommentare Brexit sorgt für Schockwellen in der Börsenwelt - Finanzwerte rauschen in Keller

    (Aktualisierung: Mit Handelsschluss Frankfurt/London/Paris und -eröffnung in New York, weiteren Details)

    FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Von wegen Brexit-Angst "abgehakt": Der nun beschlossene EU-Austritt Großbritanniens hat für ein böses Erwachen an den Weltbörsen gesorgt. Nachdem es zuvor tagelang von vielen Händlern und Analysten noch geheißen hatte, die Befürchtungen zum Ausgang des Referendums seien fast schon verflogen, brachen nach dem "Out"-Votum Finanzwerte rund um den Globus ein.

    Unklar ist bisher, ob sich die Schock-Reaktion zu einem Abwärtstrend verfestigen könnte. "Wir müssen sofort versuchen, den Prozess in den Märkten zu stabilisieren", sagte der britische Außenminister Philip Hammond am Freitag. Bis zum Abend fing sich der Handel wieder ein wenig. Aber der Internationale Währungsfonds, Notenbanken und die G7-Staaten betonten ausdrücklich, dass man für Hilfen bereitstehe.

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    - FRANKFURT: Der Dax war am Donnerstagabend noch mit einem klaren Plus von 1,85 Prozent auf 10 257,03 Punkte aus dem Handel gegangen - es war der fünfte Tagesanstieg in Folge. Am Freitag ging es dann im frühen Handel um bis zu 10 Prozent drastisch abwärts. Vor allem Bankenwerte gerieten massiv unter Druck, auch Autobauer und Energieunternehmen wie Eon und RWE . Nach dem Kursbeben fing sich der Dax ein wenig, er schloss am Abend 6,82 Prozent im Minus bei 9557,16 Zählern. Doch die Unsicherheit dürfte hoch bleiben. "Im schlimmsten Fall wäre der Brexit der erste Schritt zum kompletten Zerfall Europas", warnte die Chefvolkswirtin der Helaba, Gertrud Traud. Andere hielten die Lage aber für beherrschbar.

    - EUROPA/LONDON/PARIS: Bei der Eröffnung am Morgen erlebten Europas Börsen die größten Verluste seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der EuroStoxx 50 rutschte zum Beginn um 9 Prozent ab. Auf Tagesbasis drehte er von plus 2 Prozent am Donnerstagabend auf minus 8,6 Prozent am Freitagabend. Auch der Aktienhandel in Großbritannien erlitt einen Dämpfer: Der FTSE 100 knickte zum Start um gut 8 Prozent ein. Das Tagesminus fiel mit 3,15 Prozent relativ glimpflich aus, am Donnerstagabend waren es zum Handelsende plus 1,23 Prozent gewesen. In Paris sank der CAC 40 am Freitagmorgen um 9 Prozent, abends war der Stand bei minus 8,04 Prozent - nach 1,96 Prozent Vortagesgewinn.

    - NEW YORK: Auch das Haupt-Börsenbarometer der USA reagierte auf den Sieg der Brexit-Befürworter. Am Donnerstagabend hatte der Dow Jones Industrial 1,29 Prozent höher bei 18 011,07 Punkten geschlossen. Der Handelsstart am Freitag fiel nach der großen Zuversicht der Vortage ernüchternd aus: minus 2,09 Prozent auf 17 635,34 Zähler. Der Dow sackte damit aber lange nicht so stark ab wie die Europa-Börsen.

    - ASIEN: In Fernost hatte der Handel die Nachrichten aus der Nacht zuerst verdauen können, ein deutliches Abrutschen war die Folge. Der Nikkei-Index in Tokio stürzte - nach einem 1,07-Prozent-Zuwachs zum Donnerstagsschluss - am Freitag um 7,92 Prozent auf 14 952 Punkte ab. Auch in Hongkong, Seoul, Mumbai und zuvor in Sydney ging es bergab.

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    - PFUND: Am Devisenmarkt kam es ebenfalls zu heftigen Turbulenzen. Das britische Pfund sank am Freitagmorgen auf bis auf 1,3229 Dollar. Das war der tiefste Stand zur US-Währung seit dem Jahr 1985. Am Nachmittag berappelte sich das Pfund wieder auf 1,3795 Dollar.

    - EURO: Die europäische Gemeinschaftswährung verlor klar an Wert. Gegenüber dem US-Dollar büßte der Euro 3,5 Prozent ein, zwischendurch ging es bis auf 1,0913 Dollar herab, das niedrigste Niveau seit März. Die EZB setzte ihn nach leichter Erholung auf 1,1066 Dollar fest.

    - YEN: Viele Devisenanleger flüchteten in den Yen, dem gegenüber das Pfund am Freitag um über 14 Prozent einbrach. Umgekehrt war Japans Währung zum Pfund dabei so viel wert wie zuletzt im Dezember 2012.

    - FRANKEN: Angesichts des nachgebenden Euro legte auch der Außenwert des Franken zu. Gegenüber der Schweizer Währung fiel der Euro von mehr als 1,10 Franken zwischenzeitlich auf bis zu 1,06 Franken.

    - GOLD: Der Preis für das als "sicherer Hafen" geltende Edelmetall schoss auf bis zu 1358 Dollar je Feinunze (31 Gramm) empor - der höchste Stand seit Sommer 2014. Im Internet suchten die Briten sechsmal häufiger "Gold kaufen" als sonst, ergab eine Google -Analyse.

    - ANLEIHEN: Der Durchschnittszins deutscher Bundesanleihen fiel am Freitag auf ein Rekordtief - wie beim Gold gab es hier eine hohe Nachfrage. Die Umlaufrendite sank von -0,07 auf -0,20 Prozent./jap/DP/she





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