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    VW-Dieselskandal in den USA  2893  6 Kommentare Das kleine Extra: VW muss für Diesel-Vergleich wohl 15 Milliarden Euro berappen

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aufarbeitung des Diesel-Skandals in den USA könnte für Volkswagen laut Kreisen deutlich teurer werden als bislang erwartet. Die Gesamtsumme eines anstehenden Vergleichs mit privaten Klägern und Behörden belaufe sich mittlerweile auf mehr als 15 Milliarden US-Dollar und damit 5 Milliarden Dollar mehr als zuletzt erwartet, schrieb die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Montagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Weder VW noch die zuständigen Behörden wollten sich gegenüber Bloomberg dazu äußern.

    Anfang des Jahres war noch von 6,7 Milliarden Euro die Rede, die der VW-Konzern zurückgestellt hatte. Eine äußerst vorsichtige Schätzung wie sich herausstellt, die nicht lange hielt. Lesen Sie mehr: „VW-Dieselskandal - 6,7 Milliarden Euro Rückstellungen reichen nicht“.

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    Auf beiden Seiten geht mittlerweile das Säbelrasseln weiter. Der Vorteil liegt bei den US-Anwälten. Und die trommeln sehr laut. So ist der bekannte US-Anwalt Michael Hausfeld überzeugt, dass die Folgen des Abgasskandals Volkswagen in die Pleite treiben können. Er sehe Volkswagen in seiner Existenz bedroht. Es käme nun darauf an, wie sich der VW-Konzern verhalte. Sprich: Wie viel auf den Tisch gelegt werden. Vorerst 15 Milliarden, wie es nun heißt. Mehr dazu: „Volkswagen-Bankrott? US-Anwalt sieht VW-Konzern in seiner Existenz bedroht
     
     

    Vergleichsvorschlag heute vor Gericht 

    VW hatte im April eine Grundsatzeinigung mit Klägern in den USA erzielt. An diesem Dienstag müssen der Konzern und die Gegenseite dem zuständigen US-Richter Charles Breyer nun einen Vergleichsvorschlag vorlegen. Laut Bloomberg sollen alleine an Entschädigungen für Käufer mehr als 10 Milliarden Dollar fließen - bis zu 10 000 Dollar pro Autobesitzer. Hinzu kämen 2,7 Milliarden Dollar an Strafen der US-Umweltbehörden EPA und CARB sowie weitere 2 Milliarden Dollar, die VW in Technologien zur Abgasreduzierung stecken müsse. Ein weiterer Vergleich mit mehreren US-Bundesstaaten koste zusätzliche 400 Millionen Dollar.

    Volkswagen hatte im September 2015 nach Vorwürfen des US-Umweltamtes EPA zugegeben, in großem Stil bei Abgastests getrickst zu haben. Insgesamt hat VW gut 16 Milliarden Euro (aktuell 17,6 Milliarden US-Dollar) für die Folgekosten der Abgas-Manipulationen zurückgelegt - dabei geht es aber nicht nur um die Probleme in den USA, weltweit sind elf Millionen Wagen betroffen./das

    Der Hintergrund: Erst Dieselgate, dann Benzingate

    In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres verging nahezu kein Tag ohne neue Nachrichten zum VW-Abgas-Skandal. Im Zuge der weltweiten Abgasmanipulation an Millionen Volkswagen schrieben wir über RücktritteBetrugsermittlungen, eineGewinnwarnung, teure Rückrufaktionen, Entschuldigungen, Transparenzoffensiven … Aber auch über die reichsten Deutschen, die Quandts, deren Vermögen in Folge des Diesel-Gate um 4,5 Milliarden Euro geschmolzen ist und das Zittern der Bundesliga vor einem Rückzug des Großsponsors Volkswagen (siehe hier und hier). Dann brachte ein Whistleblower neue VW-Enthüllungen ans Licht. Zum Dieselgate gesellte sich das Benzingate. Und die Prüfinstitute standen nun selbst auf dem Prüfstand. 

    Es kam wie es kommen musste: Im Oktober vergangenen Jahres musste der VW-Konzern den ersten Quartalsverlust seit über 20 Jahren verkünden. Das Dieselgate hatte dem Konzern demnach einen Verlust von 3,5 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) eingebrockt. Auch unter dem Strich war das Ergebnis mit minus 1,7 Milliarden Euro tiefrot (mehr dazu hier).




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    VW-Dieselskandal in den USA Das kleine Extra: VW muss für Diesel-Vergleich wohl 15 Milliarden Euro berappen Die Aufarbeitung des Diesel-Skandals in den USA könnte für Volkswagen laut Kreisen deutlich teurer werden als bislang erwartet. Die Gesamtsumme eines anstehenden Vergleichs belaufe sich mittlerweile auf mehr als 15 Milliarden US-Dollar.

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