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    BREXIT  546  0 Kommentare EU-Abgeordnete fordern schnelle Verhandlungen

    BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nach einer emotionalen Debatte über das Brexit-Votum fordert das Europaparlament schnelle Verhandlungen über einen EU-Austritt Großbritanniens. Die Abgeordneten verabschiedeten am Dienstag in Brüssel bei einer Sondersitzung eine entsprechende Resolution. Eine lange Phase der Unsicherheit wäre für beide Seiten Gift, sagte der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber.

    Die vier großen Fraktionen im Parlament - EVP, Sozialdemokraten, Liberale und Grüne - hatten den Antrag für die Resolution gemeinsam gestellt. Sie hat vor allem symbolischen Charakter.

    EVP-Chef Weber forderte seine Politiker-Kollegen zudem auf, "populistisches Brüssel-Bashing" zu stoppen und Verantwortung zu übernehmen. Der britische Premier David Cameron habe seine gesamte Karriere auf dem Rücken Europas gemacht. So etwas müsse aufhören.

    Schnelle Verhandlungen forderte bei der Debatte auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. "Ich möchte, dass Großbritannien seine Position klärt." Bevor Großbritannien seinen Wunsch nach einem EU-Austritt nicht offiziell angemeldet habe, gebe es auch keine Verhandlungen. "Ich habe meinen Kommissaren verboten, mit Vertretern der britischen Regierung zu diskutieren", sagte er weiter. "Ich möchte nicht, dass der Gedanke sich breitmacht, dass es hier geheime Verhandlungen geben könnte, in einem dunklen Hinterzimmer mit zugezogenen Gardinen."

    Als Sieger trat der britische Rechtspopulist und Brexit-Wortführer Nigel Farage auf. Vor 17 Jahren habe man ihn noch für seine Brexit-Kampagne ausgelacht, sagte er. "Jetzt lachen Sie nicht mehr, oder?" Auf Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und der EU will er aber auch nach einem Austritt aus der Union nicht verzichten und warb deshalb für ein Freihandelsabkommen. "Wir werden mit Euch Handel treiben, wir werden mit Euch kooperieren", sagte der EU-Abgeordnete. "Wir werden Euer bester Freund auf der Welt sein."

    Juncker sagte, er selbst werde bis zu seinem letztem Atemzug für ein vereintes Europa kämpfen. Er sei weder müde noch krank, wie es in deutschen Medien immer wieder zu lesen sei. Anders als gewöhnlich vermied es der EU-Kommissionschef dabei weitgehend, auf Englisch zu reden./cko/asa/DP/jha





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