Frust im Entwicklungsministerium
Personalrat beklagt zu viele Chefs
BERLIN (dpa-AFX) - Im Bundesentwicklungsministerium (BMZ) wächst der Unmut über die Benennung von immer mehr Führungskräften und Sonderbeauftragten. Vor einer Personalversammlung an diesem Donnerstag klagte der Personalrat, die Ernennungen erfolgten oft "in Ad-hoc-Manier" und führten zu "unklaren Verantwortlichkeiten in der Hierarchie-Kette". In einem Schreiben an die Mitarbeiter des Hauses von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) heißt es: "Der Personalrat setzt sich dafür ein, zu einem ausgewogenen Verhältnis der Anzahl von Führungskräften und Mitarbeiter/innen zurückzukehren." Die Mitarbeitervertretung führte weiter aus: "Derzeit gibt es im BMZ 71 Referate; dem stehen 103 bestellte Referatsleitungen gegenüber (davon 18 beurlaubt)."
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Aus der Ära des früheren Entwicklungsministers Dirk Niebel (FDP) seien noch einige "fachfremde Leute, die man nicht loswerden kann" im Ministerium, klagte ein Kenner des Hauses. "Die Personalpolitik von Minister Müller treibt absurde Blüten", kritisierte der entwicklungspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Uwe Kekeritz. Der Minister verteile Posten an "enge Vertraute, die keine entwicklungspolitische Expertise haben". Dies wirke sich direkt auf die Qualität der Arbeit des Ministeriums aus./abc/DP/stk