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     2106  0 Kommentare Deutsche Bank, Commerzbank – Brexit verschärft Bankenkrise

    DeutscheBank_SymbolInnerhalb von zwei Tage nach der Entscheidung der Briten für den Austritt aus der EU sind die europäischen Bankaktien um 20 Prozent eingebrochen. Durch den überraschenden Wahlausgang verschlechtert sich das ohnehin schwierige Umfeld für die Geldhäuser weiter. Können die Notenbanken irgendwelche Maßnahmen ergreifen, um die Lage zu stabilisieren? Wann finden die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank nach der Talfahrt den Boden? Egmond schaut sich den Sektor an.

    Die Investoren-Legende Goerge Soros hat gegen die Deutsche Bank gewettet und gewonnen: Der Finanzprofi hatte am Freitag, 24. Juni, 100 Millionen Euro auf einen Kursrückschlag bei Deutschlands größtem Geldhaus gesetzt und damit vom Brexit-Sturm profitiert.

    Durch den geplanten Austritt der Briten aus der EU kommt nicht nur die Deutsche Bank, sondern die Banken der Euro-Zone insgesamt noch mehr unter Druck als ohnehin schon, denn die Zinsen für Deutschland, Großbritannien und Japan sind auf Rekordtiefs abgestürzt, während die US-Zinsen am Rekordtief schnuppern. Das belastet die europäischen Banken massiv, kommt doch ihre Zinsmarge immer weiter unter Druck.

    Die Zinsmarge ist der Unterschied zwischen dem Zinssatz, den die Banken für ihre Kredite bekommen abzüglich dem Satz, denn die Banken selbst bezahlen müssen. Damit bricht ihnen ein ehemals wichtiger Gewinnlieferant – der Zinsüberschuss – zusehends weg.

    Ich gehe davon aus, dass der Kursverfall der Aktie der Deutschen Bank weitergeht. In diesem Fall wäre der Knock-Out-Bear mit der WKN DL5EYB (Hebel 7) das richtige Handwerkszeug. Sollten Sie hingegen von einer Kurserholung der Aktie ausgehen, finden Sie etliche Produkte hierfür in unserer ISIN-Liste.

    Enorme Probleme bei italienischen Banken

    Börse_UniCredit_Banken_ItalienDas ist nicht zuletzt für die italienischen Banken ein enormes Problem, leiden sie doch wegen der schwachen italienischen Wirtschaft und unter einer niedrigen Profitabilität. Gleichzeitig sitzen die italienischen Institute auf faulen Krediten von rund 360 Milliarden Euro – das sind herbe 18 Prozent der Bilanzsumme der italienischen Banken -, während die Kapitalpuffer der Geldhäuser rapide dahinschmelzen.

    Die Regierung um Ministerpräsident Matteo Renzi ergreift daher den Brexit als Gelegenheit, um über ein Rettungsprogramm von 40 Milliarden Euro nachzudenken. Der Staat will die Banken stützen, indem er Kapital, oder Garantien zur Verfügung stellt.

    Die Krise bei den Banken wird damit einmal mehr zum Problem für die jeweiligen Staaten, wird die Staatsverschuldung doch noch weiter nach oben getrieben. Dabei liegen die Schulden Italiens bereits bei 2,2 Billionen Euro – das sind herbe 132,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Wie groß das Problem für die Banken der Euro-Zone insgesamt ist, zeigen die Schätzungen der EZB: sie geht davon aus, dass die Banken auf faulen Krediten von insgesamt 1,2 Billionen Euro sitzen.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Deutsche Bank, Commerzbank – Brexit verschärft Bankenkrise Innerhalb von zwei Tage nach der Entscheidung der Briten für den Austritt aus der EU sind die europäischen Bankaktien um 20 Prozent eingebrochen. Durch den überraschenden Wahlausgang verschlechtert sich das ohnehin schwierige Umfeld für die …