ANALYSE/HSBC
Munich Re und Hannover Rück haben nur noch begrenztes Potenzial
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die britische Investmentbank HSBC ist für die Rückversicherer-Branche vorsichtiger geworden. Zwar dürften die starken Bilanzen und die Berechenbarkeit der Dividenden die Aktien im aktuell schwankungsanfälligen und unsicheren Marktumfeld weiter stützen, schrieb Analyst Thomas Fossard in einer Studie vom Montag. Allerdings bestehe das Risiko, dass größere Teile des Sach- und Unfallrückversicherungsgeschäfts im kommenden Jahr zu einem Profitabilitätsniveau abgeschlossen würden, das unter den Kapitalkosten liege.
Analyst Thomas Fossard stufte die Aktien der Munich Re und der Hannover Rück von "Buy" auf "Hold" ab. Bis zu seinem Munich-Re-Kursziel von 165 (bisher 185) Euro sind im Vergleich zum aktuellen Kursniveau von etwa 145 Euro nur noch rund 14 Prozent Luft nach oben. Das Ziel für die Papiere der Hannover Rück reduzierte der Experte von 105 auf 100 (Kurs 91,58) Euro. Damit sieht er ein Potenzial von weniger als 10 Prozent.
Die Munich Re überzeuge zwar weiterhin mit ihrer Bilanz und einer hohen Dividendenrendite, die Gewinndynamik habe zuletzt aber enttäuscht und dürfte kurzfristig kaum für positive Überraschungen sorgen.
Bei der Hannover Rück hob der Analyst neben der guten Bilanzqualität eine starke Marktstellung sowie Kostenvorteile im Vergleich zur Konkurrenz hervor. Der Druck auf die Profitabilität dürfte in den kommenden Quartal geringer sein als bei der Konkurrenz. Die auf Basis der Gewinnerwartungen höhere Bewertung der Aktien erscheine daher gerechtfertigt. Ein weiterer Bewertungsanstieg in den kommenden Monaten dürfte aber begrenzt sein. Ein Grund dafür sei die Scheu vieler Anleger vor Finanzwerten nach der Brexit-Entscheidung der Briten.
HSBC stuft solche Aktien immer mit "Hold" ein, deren Kursziel bis zu 5 Prozent über oder unter dem aktuellen Kurs liegt. Liegt das Ziel zwischen 5 und 20 Prozent unter oder über dem aktuellen Kurs, kann die Einstufung "Hold" lauten./mis/das
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Analysierendes Institut HSBC Trinkaus & Burkhardt.