C-QUADRAT Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Juni 2016
Überblick
Der Edelmetallsektor legte im Juni stark zu. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index stiegen um +22,8%, der MV Junior Gold Mines Index um +26,1%, Gold um
+8,8%, Silber um +17,0% (alle Werte in USD). Der Kursanstieg der vergangenen Monate hat nun die historischen Beispiele ähnlicher Erholungsphasen bei den Goldaktien übertroffen. Dabei ist zu
bemerken, dass die Goldaktien eine deutliche Outperformance zu Gold vorweisen und wohl weitere Kurssteigerungen des Edelmetalls vorwegnehmen. Die langfristigen Trends sind nun alle positiv zu
bewerten, auch wenn weiterhin die meisten Analysten mit einer größeren Korrektur oder längeren Seitwärtsbewegung rechnen.
Marktüberblick
Das dominierende Thema im Juni war das Votum der britischen Bevölkerung für einen Ausstieg aus der EU, das sogenannte „Brexit“. Die Marktvolatilität ist vor und nach dem Votum deutlich angestiegen,
wobei per Ende Juni lediglich europäische Aktien, europäische Anleihen mit hohem Kreditrisiko, Aktien des Bankensektors und das britische Pfund auf Monatsbasis Verluste verzeichneten. Einige
britische Immobilienfonds setzten den Handel aus oder erlaubten Rückgaben nur mit deutlichem Abschlag. Andere Asset-Klassen, Sektoren und
Regionen verbuchten Gewinne, vornehmlich Anleihen mit langer Laufzeit und geringem Kreditrisiko, nicht-zyklische Aktiensektoren und der Edelmetallsektor. Der EUR schwankte im Monatsverlauf zwar
stark, schloss aber gegenüber dem USD unverändert. Aktien der Emerging Markets verzeichneten ein kleines Plus, die zugehörigen Anleihen, insbesondere in Hartwährung, waren gefragt.
Der gleichzeitige Anstieg so vieler Asset-Klassen, also das Ansteigen der Korrelation zwischen „Risikomärkten“ wie Aktien und „sicheren Anlagen“ wie Anleihen, ist sehr selten. Kursverluste verzeichneten nur jene Marktbereiche, welche unmittelbar vom „Brexit“ betroffen sind. Anscheinend erwarten die Marktteilnehmer neue Interventionen durch die Zentralbanken. Passend dazu sind die Erwartungen an eine weitere Zinserhöhung in den USA in diesem Jahr nahe null Prozent gefallen. Die Kombination aus der ansteigenden Nachfrage nach „sicheren Anlagen“ und dem Gefühl, dass die Zentralbanken größere Marktverwerfungen verhindern können, erklärt die meisten Kursbewegungen. Weltweit ist das Gesamtvolumen an Staatsanleihen mit negativer Rendite auf über 13 Billionen USD angestiegen, das entspricht knapp einem Drittel aller Staatsanleihen. Auf der Suche nach Rendite wurden in der Folge Anleihen mit sehr langer Laufzeit, höheren Kreditrisiken oder eben Aktien gekauft.