checkAd

    Bankenkrise  9269  1 Kommentar Die Bankenkrise in Italien könnte zeigen, dass Sie besser nicht zu viel Geld auf der Bank haben

    Wie die Bankenkrise in Italien "gelöst" wird, ist aus meiner Sicht die derzeit wichtigste Frage, die enorme Konsequenzen hat - für den deutschen Steuerzahler und für vermögende Anleger.

    Die italienischen Banken stehen vor dem Kollaps. Sie haben mindestens 360 Milliarden Euro an faulen Krediten in den Büchern. Rechtlich gesehen ist klar, was jetzt passieren müsste. Seit dem 1. Januar 2016 gilt die sogenannte Bail-in-Regelung im Rahmen der Europäischen Bankenunion. Bei einer Bankinsolvenz werden danach zur Deckung von Verlusten zunächst die Anteilseigner und Fremdkapitalgeber herangezogen - und zwar in Höhe von mindestens 8% der Bilanzsumme. Anschließend soll der "Single Resolution Fund" einspringen. Mit dieser Regelung sollte vermieden werden, dass - so wie bisher - stets die Steuerzahler für die Bankenrettung zahlen.

    Soweit die Theorie. Im ersten Fall, wo die Regelung angewendet werden müsste, nämlich bei den italienischen Banken, wird sie jetzt vermutlich nicht angewendet. Das kennen wir bereits aus Europa, dass die Verträge, die zwischen den Staaten geschlossen werden, nicht das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt werden.

    In Italien sollen nun institutionelle Investoren Verluste aus einem solchen "Bail-in" hinnehmen, die zahlreichen Privatanleger in Italien sollen jedoch verschont werden. So denkt man darüber nach, ihnen das Geld am Schluss wieder vom Staat - also aus Steuergeldern - zurückzugeben. Der Grund: Italienische Politiker fürchten den Zorn ihrer Wähler, weil die Banken des Landes Anleihen mit Milliardenvolumen an ihre privaten Kunden verkauft haben.

    Interessant wird aus meiner Sicht sein,

    1. Wie die Einlagen vermögender Anleger behandelt werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man diese mit zur Finanzierung heranzieht, so wie es bei der Zypern-Krise geschehen ist. Das heißt im Klartext: "die Reichen" werden zur Kasse gebeten, da sie aus Sicht der Politiker nicht schutzbedürftig sind.
    2. Ob allein der italienische Staat für den Bail-out bezahlen wird, oder ob - wie dies beispielsweise schon vom französischen Finanzminister gefordert wurde - auch der deutsche Steuerzahler für den italienischen Bankenschlamassel bezahlen muss.

     

    Beide Szenarien würden Präzedenzfälle von ungeheurer Tragweite darstellen - im einen Fall für Vermögende, im anderen Fall für den deutschen Steuerzahler.

     

    Schon vor über einem Jahr (am 11.6.2015) habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass Griechenland nicht das Problem ist, sondern vor allem Italien und Frankreich. Seitdem hat sich nichts zum Positiven geändert. Die Probleme in diesen Ländern haben sich nur verschärft. Leider habe ich mit meiner Prognose Recht behalten.


    Rainer Zitelmann
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
    Mehr anzeigen
    Seite 1 von 2


    ANZEIGE

    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    Lesen Sie das Buch von Rainer Zitelmann*:

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    ANZEIGE

     

     

    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Bankenkrise Die Bankenkrise in Italien könnte zeigen, dass Sie besser nicht zu viel Geld auf der Bank haben Wie die Bankenkrise in Italien "gelöst" wird, ist aus meiner Sicht die derzeit wichtigste Frage, die enorme Konsequenzen hat - für den deutschen Steuerzahler und für vermögende Anleger.

    Disclaimer