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    ROUNDUP/Kreise  468  0 Kommentare Managerwechsel von Audi zu VW möglicher Kern für Abgas-Krise

    WOLFSBURG (dpa-AFX) - Die Wechsel von Führungskräften zwischen Audi und VW im vergangenen Jahrzehnt bilden laut Volkswagen -Konzernkreisen seit Monaten Schwerpunkte der internen Ermittlungen zur Abgas-Affäre. Kern der Frage sei dabei, wann und wie eine Software mit Ursprung bei Audi ihren Weg zu VW-Pkw fand und dort als illegale Weiterentwicklung von 2006 an millionenfach in Dieselwagen weltweit landen sollte.

    Über die Wurzeln der illegalen Motoren-Software bei der VW-Tochter Audi hatten die Deutsche Presse-Agentur und das "Handelsblatt" schon im April berichtet. Details dazu finden sich nun in einer Klage von US-Bundesstaaten, die auch auf Ergebnissen der internen Ermittlungen bei Volkswagen basieren, die die US-Kanzlei Jones Day für VW leistet.

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    Wie die dpa übereinstimmend aus VW-Konzern- und Aufsichtsratskreisen erfuhr, sei die Abgrenzung zwischen legaler und illegaler Software im Entstehungsprozess der Affäre sehr schwierig. Die Geburtsstunde des "Defeat Device", wie die Betrugs-Software in den USA heißt, geht auf legale Bemühungen zurück, den Lärm klopfender Diesel ("Nageln") nach dem Kaltstart zu mindern. Aus diesem Ursprung erwuchs schließlich im Zusammenhang mit Problemen bei Abgas-Grenzwerten sowohl in Europa als auch in den USA die verhängnisvolle Idee, eine illegale Funktion einzusetzen. Sie erkannte Teststände der Behörden und gaukelte dort weit niedrigere Werte vor als es sie in der Realität eigentlich gab.

    Volkswagen will sich mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen nicht äußern. Die Vorwürfe seien "im Wesentlichen nicht neu", hatte ein Sprecher bereits zur Vorlage der Klagen Anfang der Woche gesagt.

    Nach dpa-Informationen prüft Jones Day die Personalwechsel zwischen Audi und VW in Zusammenhang mit den Software-Versionen intensiv. "Eine Gretchenfrage ist zum Beispiel, ob sich Personen mit einer Vergangenheit bei Audi später bei VW an etwas erinnerten und darauf zurückgriffen, was sie als Ansatz der Problemlösung von Audi schon kannten", sagte ein mit den Ermittlungen vertrauter Insider der dpa.

    Für die US-Generalstaatsanwälte ist die Sache derweil klar: Schon am Anfang bei Audi sei es illegal zugegangen. Dabei ist zu bedenken, dass US-Ermittler anders als deutsche Staatsanwälte nur Belastendes sammeln. In der der dpa vorliegenden US-Klage heißt es: "Der Ursprung von Volkswagens "Defeat Device" geht spätestens zurück auf die abgas-bezogenen Ingenieurs-Herausforderungen, denen sich die Konzernsparte Audi 1999 gegenüber sah." Damit wäre die Wurzel der größten Krise in der VW-Geschichte 17 Jahre alt. Aus dem 90-seitigen Papier zitierten am Donnerstag auch die "Süddeutsche", NDR und WDR.

    Laut US-Klage ging es damals bei Audi um neue Sechszylinder-Diesel mit 3,0 Liter Hubraum. Sie kamen unter anderem beim Flaggschiff A8 zum Einsatz. Audi habe damals eine "Pilot-Einspritzung" erfunden als Mittel gegen das Nageln der kalten Diesel. "Allerdings verursachte die Aktivierung der Pilot-Einspritzung nach der Zündung, dass der Motor die europäischen Abgas-Standards auf dem Teststand verfehlte."

    Die Klage schlussfolgert daher auf Seite 22: "Audi löste dieses Problem über die Anwendung der "Defeat-Device"-Software, die es dem Motor ermöglichte, den europäischen Abgas-Test-Zyklus zu erkennen und die Pilot-Einspritzung dementsprechend zu deaktivieren." Auf die Straße kam die demnach angeblich illegale Lösung von 2004 bis 2008./loh/DP/jha




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