Deutsche Bank in Geldwäsche-Skandal verwickelt
Mario Draghi wartet ab. Dem Italiener sind derzeit die Hände gebunden und die gestrige EZB-Konferenz hat wenig neues ans Tageslicht gebracht – hier finden Sie eine aktuelle Einschätzung. Zumindest die Banken zeigten kurzfristig eine positive Kursreaktion, auch wenn im Falle der kriselnden italienischen Banken wenig handfestes heraussprang. Die Absicht scheint jedoch zu stimmen: Draghi plant einen Markt, an dem die kriselnden Banken ihre faulen Kredite loswerden können.
Am Ende läuft es jedoch wohl auf Gelder von staatlicher Seite hinaus. In diesem Zusammenhang fällt auch immer wieder der Begriff Helikoptergeld. Wir haben uns damit ausführlich im Webinar am Mittwoch beschäftigt. Die Aufzeichnung finden Sie hier. Die Aktie der Deutschen Bank kletterte gestern im Hoch auf 13,40 Euro – hier zu sehen. Schlechte Nachrichten kommen jedoch aus Asien: In den Geldwäscheskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB ist laut dem “Handelsblatt” auch die Deutsche Bank und die BHF-Bank verwickelt. Die Deutsche Bank sei “unter Vorspiegelung falscher Tatsachen” dazu gebracht worden, eine Transaktion von 700 Millionen Dollar durchzuführen, die laut US-Justiz von dem Staatsfonds abgezweigt worden seien.
Investmentidee:
Wer mutig ist bei der Deutschen, beachtet weiter die Papiere wie die HU4EUL und die PB3UFQ in unserer täglich aktualisierten ISIN-Liste für Trader und langfristig orientierte Anleger. Die aktuellen Einschätzungen von Egmond Haidt finden Sie in folgendem Beitrag: Helikoptergeld, Nintendo, Türkei – hier spielt die Musik
Unsere Chartanalyse:
Die beiden nächstgelegenen Unterstützungszonen könnten in den kommenden Handelstagen unter Druck geraten. Sie haben eine Frühwarnfunktion.
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Aus einer kurzfristigen Perspektive betrachtet wirkt der Deutsche Aktienindex nach wie vor stabil, die Erholungsbewegung der vergangenen Wochen zeigt keine Ermüdungserscheinungen. Doch der Blick auf die übergeordnete Gesamtverfassung zeigt, dass nur im Idealfall noch weiteres Potenzial in Richtung 10.365/10.400 bleibt. Dort liegen zahlreiche Zwischenhochs der Vormonate, da der Markt stets bis maximal rund drei Prozent über seine 200-Tage-Durchschnittslinie (violette Kurve) steigen konnte, bevor er wieder massiv abverkauft wurde. Dieser viel beachtete Durchschnitt liegt aktuell bei rund 10.070 Punkten. Erst wenn er deutlicher überwunden wird, können auch Investoren mit langfristigem Anlagehorizont wieder über einen Einstieg nachdenken.
Vorerst bleibt allerdings eine Korrektur zurück an die ersten Kaufbereiche im 5-Minuten-Chart bei 10.095 und 9915 das wahrscheinlichere Szenario. Sie sollte irgendwann zwischen dem aktuellen Kursniveau und der 10.400er-Marke starten und kann sich – wenn sie erst einmal in Gang kommt – problemlos bis zurück an die 21-Tage-Linie bei rund 9800 Punkten oder sogar bis zurück in die Nachfragezone um 9200/9325 ausdehnen. Auf Sicht der kommenden Tage bis Wochen dürften damit Short-Positionen auch weiterhin die besseren Chancen haben, erst bei Schlusskursen jenseits der 10.400 ist dann wieder über Long-Engagements nachzudenken.